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Vor 20 Jahren beschlossen die Vereinten Nationen auf dem ersten Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, Nachhaltigkeit zur Leitlinie ihrer Politik zu machen. Vom 20. bis 22. Juni 2012 treffen sich die Vereinten Nationen erneut zur "Konferenz für nachhaltige Entwicklung", um Bilanz zu ziehen. Ziel der Konferenz "Rio+20" ist es, weltweit geltende Rahmenbedingungen für ein umweltverträgliches Wirtschaften zu schaffen, das weniger CO2 produziert und Ressourcen spart.
Zudem soll die Armut reduziert werden. Um diesen umfangreichen Aufgaben besser gerecht werden zu können, sollen die Institutionen der Vereinten Nationen angepasst werden, unter anderem durch die Aufwertung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Eine Entwicklung ist nachhaltig, wenn sie "die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können" (Brundtland-Bericht, 1987). Nachhaltig gilt ökonomisch, ökologisch und sozial. Das heißt, wir müssen sorgsam mit den Ressourcen umgehen, die uns zur Verfügung stehen.
Die Schulden von heute sind die Zinsen von morgen – und Ressourcen, die nicht nachwachsen oder recycelt werden können, sollten so schonend und effizient wie möglich eingesetzt werden. Auch dürfen wir nicht auf Kosten von Gesundheit und Existenz anderer Menschen leben.
Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung begleitet die nationale Nachhaltigkeitsstrategie im Bundestag. Seine Stellungnahmen werden im Plenum des Bundestages debattiert. Der Parlamentarische Beirat hat erreicht, dass die Bundesregierung seit 2009 ihre Gesetzesinitiativen prüfen und darstellen muss, ob und welche Auswirkungen sie auf die Nachhaltigkeitsziele haben. Da Nachhaltigkeit eine globale Angelegenheit ist, tauscht sich der Parlamentarische Beirat mit anderen nationalen Parlamenten und mit Abgeordneten im Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission aus.
Auch zur EU-Nachhaltigkeitsstrategie hat der Parlamentarische Beirat ausführlich Stellung genommen. Er mahnt erhebliche Verbesserungen bei der für 2012 geplanten Überarbeitung an. Vor allem gilt es, jene Staaten mitzunehmen, die weit hinter den Nachhaltigkeitszielen zurückliegen. Das geht nur, wenn Nachhaltigkeit stärker in den politischen Alltag eingebunden wird. Nachhaltige Entwicklung ist auf Dauer und damit auf lange Frist ausgerichtet.
Daher arbeitet der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung so weit wie möglich im Konsensprinzip. Nur so kann er nach jeder Bundestagswahl seine Arbeit unabhängig von Mehrheitsbildungen fortsetzen.
Der vom Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung gestartete Wettbewerb zur Förderung von lokalen Bildungsund Kompetenznetzwerken für Nachhaltigkeit fördert im Jahr 2012 Projekte, die dabei helfen, den Gedanken der Nachhaltigkeit in den Städten und Gemeinden zu vertiefen.
Insgesamt stehen 1,2 Millionen Euro zur Verfügung, bewerben können sich Kommunen, Bildungseinrichtungen, Umweltgruppen, Kirchen und Kulturinitiativen.
Anlässlich des Jubiläumsjahrs "Rio+20" 2012 lobte der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung einen Filmpreis zum Thema Nachhaltigkeit aus. Er rief Studierende und Amateure auf, sich für den Nachhaltigkeitsfilmpreis zu bewerben.
Der Preis wurde im Rahmen des Internationalen Studentenfilmfests "sehsüchte" im April 2012 in Potsdam ausgelobt. Er ist mit 2.500 Euro dotiert und ging an den besten Film zum Thema Nachhaltigkeit. Die Filme sollten den weiten Begriff Nachhaltigkeit auf den Punkt bringen oder eine Facette von Nachhaltigkeit deutlich herausarbeiten. Sie sollten anregen, über unser Handeln und seine weitreichenden und langfristigen Folgen nachzudenken.
Vereine, Vereinigungen und Initiativen jeglicher Art sind am "Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit" aufgerufen, mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen am 4. Juni 2012 zu präsentieren, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet und was sie für Nachhaltigkeit tun. Auf der Internetseite www. aktionstag-nachhaltigkeit.de gibt es eine Deutschlandkarte, auf der alle angemeldeten Projekte verzeichnet sind.