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EU-weites Recht des Angeklagten auf ein faires Verfahren beachten
Rechtsausschuss - 09.02.2010
Berlin: (hib/BOB/HIL) Die EU-Kommission möchte die Erhebung von Beweisen in Strafsachen weiterentwickeln und vereinheitlichen. Dabei muss aber nach Auffassung des Rechtsausschusses sichergestellt werden, dass die spätere Verwendung der erlangten Beweise das Recht des Angeklagten auf ein faires Verfahren nicht beeinträchtigt. Dieses Votum fiel einstimmig auf Basis einer von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Entschließung. Die Abgeordneten forderten, dass grundlegende Verfahrensprinzipien des Vollstreckungsstaates beachtet werden müssten. Effektive Rechtsschutzmöglichkeiten der Betroffenen sollten sichergestellt werden. Ferner müsse ein hoher Datenschutz gewährleistet sein. Möglich müsse auch sein, dass Beweisanregungen von der Strafverteidigung kommen.
Die Europäische Kommission hatte ein sogenanntes Grünbuch zur Erlangung verwertbarer Beweise in Strafsachen aus einem anderen Mitgliedstaat vorgelegt. Die Kommission möchte ein möglichst umfassendes Rechtsinstrument zur Erhebung von Beweisen schaffen. Die bestehenden Vorschriften für die Beweiserhebung in Strafsachen sollten durch eine einzige Regelung auf der Grundlage des Prinzips der gegenseitigen Anerkennung ersetzt werden. Der Rechtsausschuss hielt dem entgegen, praktische Erfahrungen mit dem Rahmenbeschluss über die Europäische Beweisanordnung lägen noch nicht vor. Die Umsetzungsfrist ende erst in knapp einem Jahr. So lange sollte man warten, bevor man weitere Vorschläge mache.
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