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Meine Damen und Herren,
ich begrüße Sie alle sehr herzlich. Es wäre unmöglich, alle Anwesenden protokollgerecht zu begrüßen, ohne Sie übermäßig zu strapazieren. Bitte sehen Sie mir daher nach, wenn ich dabei im folgenden etwas pauschaliere und auf namentliche Nennung verzichte.
Sehr geehrter Herr Präsident des Deutschen Bundestages,
ich begrüße Sie stellvertretend für die vielen Mitglieder des Deutschen Bundestages, meinem Auftraggeber, insbesondere
Honorable Steven Blaney,
Es ist mir eine ganz besondere Freude, mit Ihnen den kanadischen Veteranenminister hier begrüßen zu können.
Ich begrüße die Mitglieder der Bundesregierung, an der Spitze den Herrn Vizekanzler, die Bundesminister für Justiz, Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie den Bundesminister der Verteidigung, der nachher ebenfalls zu uns sprechen wird.
Ich freue mich, dass auch die Bundesländer vertreten sind:
Ich begrüße den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundesrates und Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Stellvertretend für alle Angehörigen der Streitkräfte begrüße ich den Generalinspekteur.
Herzlich begrüße ich auch die Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften, insbesondere
Ferner begrüße ich
Ich begrüße herzlich den Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit. Die Unterstützung gerade der Arbeitsagenturen für unsere ehemaligen Soldaten liegt, wie ich weiß, bei Ihnen in guten Händen.
Ich freue mich, dass auch zahlreiche Vertreter des Diplomatischen Korps gekommen sind, namentlich der kanadische und der israelische Botschafter, sowie zahlreiche Militärattachés.
Insbesondere freut es mich aber, heute ganz besondere Ehrengäste begrüßen zu können:
Soldaten, die sich durch außergewöhnliche Tapferkeit ausgezeichnet haben. Begrüßen Sie mit mir die Träger des Ehrenkreuzes der Bundeswehr für außergewöhnlich tapfere Taten.
Ein ganz besonders inniger Gruß gilt den heute hier anwesenden Hinterbliebenen von Gefallenen.
Wir sind bereits heute Nachmittag bei mir im Amt zu einer Gesprächsrunde zusammengekommen:
Liebe Angehörige der Familien Diebel, Jochim, Kurat, Matthes, Menz, Missulia und Pauli,
Sie alle haben das größte Opfer bringen müssen, das das Schicksal einfordern kann.
Sie haben Ihre Liebsten,
ihren Ehemann, ihren Sohn
im Einsatz in Afghanistan verloren.
Ihnen gilt unsere Verbundenheit. Wir werden diese Opfer nicht vergessen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
lassen Sie uns an dieser Stelle innehalten und schweigend all jener gedenken, die im Dienst für unser Land gefallen sind.
Schweigeminute
Meine Damen und Herren, Sie haben den Gefallenen Respekt und Anerkennung gezollt. Dafür danke ich Ihnen.
Liebe Angehörige, Ihnen danke ich aus tiefem Herzen, dass Sie den nicht einfachen Weg zu uns auf sich genommen haben.
Unsere Anteilnahme und unser Respekt sind Ihnen gewiss. Möge Ihnen das zumindest eine kleine Stütze sein.
Meine Damen und Herren,
Gestatten Sie mir auch einige Worte des Dankes.
Ohne die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft wäre unsere Veranstaltung in dieser Form nicht möglich. Mein besonderer Dank gilt daher der DPG, deren Präsident ich stellvertretend für alle ihre Mitglieder und Mitarbeiter begrüße.
Einen herzlichen Dank möchte ich auch meinen eigenen Mitarbeitern im Amt aussprechen. Sie leisten wirklich gute Arbeit.
Ich bedanke mich auch bei den Sponsoren des heutigen Abends, den Lichtenauer Mineralquellen und dem Winzerverein Südliche Weinstraße.
Das gleiche gilt für die Unterstützung durch die Bundeswehr,
Vielen Dank dafür.
Lieber Minister Blaney,
es ist mir Ehre und Freude zugleich, dass Sie meine Einladung nach Berlin angenommen haben und gleich zu uns sprechen werden. Ihr Land ist zweisprachig, aber dennoch einig, einig in der Vielfalt, wie es auch die Europäische Union ist. Meistens jedenfalls.
Wir kennen das übrigens auch bei uns in Deutschland, wo es sehr selbstbewusste Regionen gibt, die besonders stolz auf ihre Eigenständigkeit im Rahmen des Gesamtstaates sind.
Das klappt auch in Kanada sehr gut. Sie selbst sind ja ein Symbol dafür, denn trotz Ihres englisch klingenden Namens sind Sie ein Québequois.
Sie haben auch sehr enge Beziehungen zu einem Regiment, das ebenfalls diese Vielfalt in der Einheit symbolisiert:
das Royal 22e Régiment, (das heißt wirklich so), die, wie die englischsprachigen Kanadier sagen, Van Doos.
Wir wollen Ihnen während der abschließenden Serenade heute Abend mit dem Marsch dieses Regiments eine Freude bereiten.
Monsieur le ministre,soyez le bienvenue!
Meine Damen und Herren,
ich habe Minister Blaney eingeladen, weil ich der Überzeugung bin, dass wir im Umgang mit unseren Soldatinnen und Soldaten, die im Einsatz waren, also mit unseren Veteranen, viel von unseren kanadischen Freunden lernen können, ja lernen müssen. Denn wir haben in diesem Bereich großen Nachholbedarf.
Dabei ist der Rechtsrahmen im Soldatengesetz bereits gesetzt.
"Der Bund hat im Rahmen des Dienst- und Treueverhältnisses für das Wohl des Berufssoldaten und des Soldaten auf Zeit sowie ihrer Familien, auch für die Zeit nach Beendigung des Dienstverhältnisses, zu sorgen." So heißt es dort in § 31 Absatz 1.
Dem werden wir hier in Deutschland noch nicht gerecht.
Es freut mich deshalb besonders, dass ich mich bei diesem Anliegen mit dem Bundesminister der Verteidigung einig weiß.
Ich bin Ihnen, Herr Bundesminister, sehr dankbar, dass Sie die Frage des Umgangs mit unseren Veteranen mittlerweile zu einem Schwerpunkt Ihrer Arbeit gemacht haben.
Wir ziehen dabei an einem Strang, und zwar in dieselbe Richtung.
Ich habe dabei möglicherweise etwas mehr Spielraum, da ich an keine Kabinetts- oder Fraktionsdisziplin gebunden, sondern nur dem Wohl unserer Soldatinnen und Soldaten verpflichtet bin.
Das sollten wir ruhig ein wenig mehr nutzen.
Auch wenn wir bei der Fürsorge für unsere einsatzerfahrenen Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen Jahren gut vorangekommen sind, so sind wir von unserem Anspruch bisher noch ein ganzes Stück entfernt.
Wir brauchen einen Status, mit dem alle, die für die Bundeswehr im Einsatz waren, erfasst werden.
Nur wer erfasst ist, kann auch gezielt kontaktiert und betreut werden. Und nur dem kann auch die gesetzlich garantierte Fürsorge zuteil werden.
Bisher ist der ehemalige Einsatzsoldat in der Regel auf seine Eigeninitiative angewiesen, wenn er Hilfe benötigt. Diese ist aber gerade bei psychischen Problemen häufig kaum möglich.
Wir brauchen daher ein System der vorsorgenden Betreuung unserer Einsatzrückkehrer und der fürsorglichen Begleitung und Hilfe für ihre Angehörige und Familien.
Und für all das braucht es Haushaltsmittel. Ich sage dies hier, weil ich weiß, dass wir auch im Parlament große Unterstützung für die Verbesserung der Versorgung erwarten dürfen.
In Kanada ist die Wahrnehmung der Interessen von Veteranen eine nationale Aufgabe. Ich bin mir sicher, Sie werden von dem, was in Kanada für die Veteranen getan wird, beeindruckt sein.
Ich freue mich deshalb auf die Ausführungen von Minister Blaney.
Liebe Gäste, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Honorable, dear Minister Blaney, the floor is your’s!