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Zwischenbericht der Projektgruppe 2: "Entwicklung eines ganzheitlichen Wohlstands- bzw. Fortschrittsindikators"
Wohlstand ist mehr als Wirtschaftswachstum – soviel ist klar. Doch was ist Wohlstand genau und was ist Lebensqualität? Wie lässt sich das alles messen? Und wie kann die Nachhaltigkeit berücksichtigt werden?
Eine Projektgruppe der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität sucht nach Antworten auf diese Fragen. Ein Jahr lang haben sich Parlamentarier und Sachverständige in die komplexe Materie eingearbeitet – jetzt liegt ihr Zwischenbericht vor (siehe rechts), der am 5. März von 15 bis 18 Uhr in der öffentlichen Enquete-Sitzung mit allen anderen Mitgliedern der Enquete diskutiert werden wird.
Chatten Sie im Anschluss an die Sitzung von 18 bis 19 Uhr mit der Vorsitzenden der Enquete-Kommission, Daniela Kolbe, und der Vorsitzenden der Indikatoren-Projektgruppe, Stefanie Vogelsang!
Als angehender Ingenieur neige ich natürlich eher dazu, einen festen Wert angeben zu wollen. (Eine Art Ampelindikator ist natürlich begrüßenswert, da dies bei richtiger Anwendung die unsinnvolle Schärfe eines Zahlenwertes in den richtigen Gesamtzusammenhang einordnen KANN.) Für die Einschätzung eines potenziellen Entwicklungs-/Wohlstandsindikators halte ich bisher den Robin-Hood-Index oder Gini-Index als erste Näherung für zielführend. Die Verteilung von Wohlstand ist ein entscheidender Indikator für gesellschaftliches Wohlbefinden (Möglichkeiten des Aufstiegs, Integration, etc) Weiterhin begrüße ich das Einführen eines subjektiven Zufriedenheitsindexes. Möglicherweise fällt dieser in eine ähnliche Form wie ein Happy World Index.
Ich glaube auch, dass auf den Zusammenhang zwischen Guthaben und Schulden näher eingegangen werden muss. Dieser Faktor wurde von einigen Abgeordneten richtigerweise angesprochen. Schuldentilgung bedeutet automatisch die Vernichtung von Guthaben, weil neues Guthaben legal nur aus Schulden geboren wird. In diesem Zusammenhang wird real das Verhältnis zwischen finanz-systembedingten Systemgewinnern und Systemverlierern von entscheidender Bedeutung. Die Verlierer drücken den gesuchten Ergebnisindex, die Gewinner verstärken ihn. Allerdings müsste man auch hier bedenken, dass sich von den (nach Prof Senf) vielleicht 80-85% Verlierern des Zinseszinssystems aufgrund des psychologischen Effektes ein großer Teil auf der Gewinnerseite wähnt.
Obwohl dies nicht direktes Thema dieser Tagung ist, sollte sich der Bundestag insgesamt darüber verständigen, wie ein Schuldgeldsystem basierend auf der Dynamik von Zinseszinsen kontrolliert (d.h. ohne das normale Chaos der 20er/30er Jahre oder Krieg) zurückgeschnitten/neu gestartet werden kann. Historische Beispiele wie die Brakteaten im Mittelalter, einige Formen von Freigeld (z.B. Wörgl) oder meinetwegen auch das alttestamentliche Finanzsystem mit unverkaufbarem Grundbesitz und Hall- und Jubeljahr liefern einen ersten Hinweis darauf, dass Geldsysteme mit Verfallsdatum womöglich ein guter Ansatzpunkt sein könnten.
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