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Die Vorbereitungen auf die Fußballweltmeisterschaft der Frauen laufen sehr gut. Diese Einschätzung gab Dr. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) am Mittwoch, 23. Februar 2011, vor dem Sportausschuss ab. Sowohl beim Kartenverkauf als auch bei der Erstellung von Kultur- und Umweltprogrammen seien die Organisatoren auf einem guten Weg. Die Stadien in den acht Spielorten seien ebenfalls bereit für das vom 26. Juni bis zum 17. Juli stattfindende Turnier, sagte Zwanziger, der sich auch für die "große Unterstützung durch Politik und Wirtschaft“ bedankte. "Die Grundstrukturen für das Turnier sind gut gelegt“, so der DFB-Präsident.
Auch die deutsche Nationalmannschaft werde gut vorbreitet sein. "Darauf können Sie sich verlassen“, sagte Zwanziger an die Abgeordneten gewandt. Zugleich warnte er vor Vergleichen mit dem "Sommermärchen 2006“. Die Herren-WM in Deutschland habe zum einen mit 32 statt wie bei den Frauen mit 16 Teams stattgefunden.
Zum anderen seien auch die Fanstrukturen nicht miteinander zu vergleichen. "Brasilianer, Franzosen und Italiener haben bei den Herren deutlich mehr Fans mitgebracht“, sagte er. Dass das Ticketing auch bei der Frauen-WM gut laufe, bestätigte Ulrich Wolter, Gesamtkoordinator beim Organisationskomitee des DFB (OK) für die FIFA Frauen-WM 2011. Schon jetzt seien rund 515.000 Karten verkauft. Er rechnet mit vielen ausverkauften Stadien während des Turniers.
Auf Nachfrage der Abgeordneten ging Zwanziger auf die strategischen Ziele ein, die der DFB mit dem Turnier verbindet. Es gehe dabei nicht vordergründig um die Gewinnung neuer Mitglieder, sondern vielmehr um "Chancengleichheit und Integration“ des Frauenfußballs in einer "Männerdomäne“.
Inwiefern die Frauen-WM im eigenen Land dazu beitragen kann, dass auch über das Turnier hinaus der Frauenfußball eine stärkere TV-Präsenz erhalten kann, vermochte der DFB-Präsident nicht zu sagen. "Ich wäre sehr glücklich, wenn es dazu käme“, sagte er, forderte jedoch dazu auf "mit Augenmaß“ vorzugehen. Während es für Spiele der Nationalmannschaft schon jetzt eine gute Präsenz gebe, sei eine ständige Fernsehübertragung der Frauen-Bundesliga noch nicht zu erwarten. Die Liga, so räumte Zwanziger ein, sei sportlich noch nicht so attraktiv.
Angesprochen auf den Umgang mit dem WM-Teilnehmer Nordkorea sprach der DFB-Präsident von einer "Herausforderung“. Derzeit sei die OK-Präsidentin Steffi Jones in Gesprächen mit nordkoreanischen Verantwortlichen, um zu einem Austauschabkommen zu gelangen. "Jede Begegnung, die auf sportlicher Ebene stattfindet, bietet eine große Chance für eine friedliche und freiheitliche Entwicklung in der Welt“, sagte Zwanziger.
Weiter machte er deutlich, dass Maßnahmen wie "Green Goal“, die ein effektives Umweltmanagement in den WM-Stadien vorsehen würden, nicht nur für Großevents gelten dürften. "Wir müssen solche gesellschaftlichen Anliegen weiterführen“, forderte er.
Als "kleinen Wermutstropfen“ bezeichnete der DFB-Präsident die Tatsache, dass der Tag des Endspiels der Frauen-WM mit dem ersten Spieltag der neuen Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga zusammenfällt.
Angesichts der Tatsache, dass es gelungen sei, den internationalen Fußballverband davon abzubringen, die WM im September - und damit als Konkurrenz zur Bundesliga - stattfinden zu lassen, müsse man diese kleine Kröte schlucken. "Das Frauenendspiel wird sich auch medial gegen die Zweite Liga durchsetzen“, zeigte sich Zwanziger optimistisch. (hau)