Die Kinderkommission teilt mit:

Der Runde Tisch Sexueller Kindesmissbrauch hat seinen Abschlussbericht vorgelegt. Das Ende der Arbeit des Runden Tisches ist aber kein Schlusspunkt – es ist ein Anfang, resümiert der 59-seitige Bericht. In der Tat wurden in der Auseinandersetzung mit der hoch sensiblen Thematik viele Neuerungen vorgeschlagen, die es nun umzusetzen gilt. Unter anderem wurde skizziert, wie der Opferschutz und Unterstützungsangebote zu verbessern wären. Ferner wird ein dezidiertes Hilfesystem für zurückliegende Fälle vorgeschlagen. Zudem soll eine Präventionsinitiative helfen, Kinder über ihre Rechte aufzuklären und Fachkräfte sensibilisieren, bereits früh Anzeichen sexualisierter Gewalt zu erkennen.

Die Kinderkommission, die mit einem Teil ihrer Mitglieder ebenfalls an der Arbeit des Runden Tisches mitgewirkt hat, begrüßt die Vorlage des detaillierten Berichts und lobt die richtigen Ansätze, den Schutz von Schutzbefohlenen zu verbessern und ihre Rechte zu stärken. Wenngleich keine Entschädigung ausreicht, begangenes Unrecht auszugleichen, so wurden doch die Modalitäten zur Erlangung eines Ausgleichs im Grundsatz so gestaltet, dass dieser mit wenig bürokratischem Aufwand beansprucht werden kann. Hier gilt es nun, die Umsetzung der Vorschläge zügig und konzentriert anzugehen.

Insbesondere freuen sich die Mitglieder der Kinderkommission darüber, dass sich der Runde Tisch in seinem Abschlussbericht für starke Kinderrechte im Sinne der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ausspricht und die Fortsetzung der Diskussion über eine ausdrückliche Verankerung der Kinderrechte als subjektive Rechte im Grundgesetz für geboten hält.

Die Kinderkommission dankt Frau Dr. Christine Bergmann für ihre hervorragende Arbeit und ihren Einsatz als Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Sie wünscht ihrem Nachfolger, Herrn Johannes-Wilhelm Rörig, bei der Übernahme seiner Aufgabe alles Gute und wird auch mit ihm im Gespräch bleiben. Zu seinen Aufgaben gehört vor allem die Beobachtung der Umsetzung der Empfehlungen des Runden Tisches. Mit diesem Auftrag werden sich auch die Mitglieder des RundenTisches in einem Jahr wieder zusammen setzen.

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