Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Dezember 2011 > DOSB und Nada konstatieren positive Entwicklung bei Anti-Doping-Bericht
Von einer positiven Entwicklung sprach auch der Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Christian Sachs. Der Bericht zeige, dass sämtlich deutsche Spitzensportler entsprechend der Codes der Wada (Welt-Antidoping-Agentur) und der Nada kontrolliert würden. Verbesserungen seien im Bereich der Prävention möglich, insbesondere bei den Eltern junger Athleten.
Weniger optimistisch bewertet die Grünen-Abgeordnete Viola von Cramon den Bericht. Eine Quote von 0,086 Prozent positiver Proben bezogen auf 8.000 Trainingskontrollen sei „miserabel“, urteilte sie. Seit 2007 habe es hier keine Effizienzsteigerung gegeben. Kritik übte von Cramon auch am Erscheinungszeitpunkt des Berichtes. Dieser liege so spät, dass eventuell zurückzufordernde Zuwendungen nicht mehr bei den Haushaltsberatungen berücksichtigt werden könnten. Nach Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Christoph Bergner (CDU), spielt der Zeitpunkt jedoch keine Rolle, da vereinbart sei, zurückgeflossene Mittel für die Dopingprävention zu verwenden.
Auf die Frage der Effizienz eingehend, räumte Nada-Chefin Gotzmann Defizite ein. „Wir wissen, dass wir uns hier steigern müssen.“ Ein Grund für die geringe Zahl positiver Proben seien möglicherweise „geringe Dosierungen und immer neue Substanzen“, aber auch der Abschreckungseffekt der Kontrollen. Von dem FDP-Abgeordneten Joachim Günther auf die Situation um die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein angesprochen, deren Blutwerte anders als noch vor zwei Jahren jetzt als unbedenklich gelten, sagte Gotzmann, relevant seien lediglich die „Wada-konformen Proben“. Diese bewegten sich im Normbereich, so die Nada-Chefin. „Es gibt keine Grundlage, um einzugreifen.“
Die SPD-Abgeordnete Dagmar Freitag erkundigte sich nach dem Anzeigeverhalten der Verbände bei Dopingverstößen gegenüber den Staatsanwaltschaften. Das Bundesinnenministerium (BMI) habe daran Kritik geübt, sagte Freitag. Nada-Vorstandsmitglied Lars Mortsiefer räumte hier Probleme in der Vergangenheit ein. Einige Sportverbände hätten sich schwergetan bei der Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften. Seit Anfang 2011 biete die Nada deshalb „Hilfestellungen“ an. „Wir bringen sämtliche Fälle zur Anzeige, aber nur wenn wir Kenntnis darüber haben“, sagte er. Bei den Trainingskontrollen, die vollständig von der Nada durchgeführt werden, sei dies zu hundert Prozent gegeben. Bei den Wettkampfkontrollen liege der Anteil der Nada-Kontrollen jedoch nur bei 25 Prozent. „Hier müssen die Verbände auf die Nada zugehen“, machte Mortsiefer deutlich.
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