Ich finde, der bisherige Grundsatz im BDSG ist richtig, dass die Erhebung und Verwendung persönlicher Daten nur erlaubt ist, wenn das BDSG (oder eine andere Rechtsnorm) das explizit zulässt. Deshalb halte ich nicht so viel von Regelungen, die lediglich auf explizitem Widerspruch beruhen (man darf also meine persönlichen Daten verwenden, wenn ich nicht explizit widerspreche). Das ist mir gerade im Umgang mit Social Media viel zu undurchsichtig.

Im Moment herrscht generell in Bezug auf Social Media eine Stimmung, die ungefähr zu beschreiben ist mit "das wird sowieso alles noch viel weitgehender und umfangreicher und eigentlich will man ja gar keine Datenschutz, die Leute wollen doch ihre Daten preisgeben". Gleichzeitig erleben wir aber auch das Gegenteil in Bezug auf die Datenschutzskandale, die sich Telekom, Lidl, Deutsche Bahn und andere in jüngerer Zeit geleistet haben. Ich glaube deshalb nicht, dass den Menschen Datenschutz egal ist. Ich denke aber, viele malen sich gar nicht aus, was alles mit ihren Daten passieren kann.