Die hier gemachten Einschränkungen bei der Informationskompetenz kann ich nicht nachvollziehen, da von der Logik her Informationsmedien (und wir sprechen hier nicht von anderen Medien) immer die logische UND-Verknüpfung von Information UND Informationsträger sind. Boolesche Logik ist bekanntlich auch ein Teil der Informationskompetenz. Insofern kann das nur eine Untermenge von Information bzw. Informationskompetenz sein. Dass Medienkompetenz um das zehnfache häufiger benutzt wird als Informationskompetenz ist kein Zeichen dafür, dass dieser Begriff besser eingeführt ist, sondern zeigt lediglich, dass Laien in Deutschland glauben damit eher etwas anfangen zu können. Es ist auch sicher nichts dagegen einzuwenden Mensche dort abzuholen wo sie stehen. Tatsache ist aber, dass Missverständnisse immer mit unscharfen Begriffen beginnen. Es ist auch sicher kein Fehler, wenn ein Laie einen Baum einen Baum nennt, von dem der Fachmann weiß, dass es sein Ginkgo biloba ist. Aber wenn die Enketekommission sich diesem Thema widmet, sollte man eine fundierte Terminologie erwarten. Es ist ja schon richtigerweise darauf hingewisen worden, dass die USA (bzw. Obama) sich dieser Problematik seit längerem zugewandt haben, wobei (nur zum Vergleich) "media literacy" 0,7 Mio. und "information literacy" 1,1 Mio. Treffer in Google erbringt ;-)
Für diejenigen, die in dieser Diskussion meinen auf diesem Gebiet schon seit Jahren Erfahrug zu haben, sei nur am Rande erwähnt, dass die Digitalisierung der Bibliotheken vor 37 Jahren schrittweise begann. Die analogen Medien wie Film, Schallplatte, Tonkassetten etc. waren alles "Neue Medien" des letzten Jahrhunderts, während die eigentliche digitale Revolution, also Multimedia weitgehend von einem einzigen Medium dominiert wird, einer Schrift, die wir Binärcode nennen. Ob diese auf CDs, DVD,s elektromagnetischen Wellen etc. transportiert werden ist eine nicht uninteressante Frage. Was die sozalen Interaktionen anbelangt, so ist das zweifllos ein interessanter Aspekt, aber um im Bild der Logik zu bleiben, das ist auch eine UND Verknüpfung - Medienkompetenz UND ihre soziale Wirkung. Während Selbstdisziplin eher ein psychologisches Problem ist, auch wenn es natürlich bedenklich ist, dass wir in der Gefahr stehen (und nicht nur die Kinder) uns zu Tode zu amüsieren.