Ansonsten wundert es mich, dass hier so gut wie niemand Beiträge postet.
Ja, das ist schade, könnte aber auch damit zusammenhängen, dass die Debatten hier zum Teil nicht anders laufen als bei heise, gulli, Spiegel Online, tagesschau.de etc. pp.: Starke Thesen treffen mit voller Wucht aufeinander; wenige Leute haben viel Zeit, viele Leute haben wenig Zeit; wer sich zuerst vom Fleck bewegt, hat verloren.

Schön wäre es, wenn dieses Forum wirklich als Forum der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft verstanden würde, wir also versuchen könnten, der Enquete-Kommission verwertbare Impulse zu geben.

Unter der Überschrift "Durchsetzung des Urheberrechtes aus Urheber verlagern" hatte ich mir zum Beispiel Hinweise auf die Problematik der verwaisten Werke erhofft. Hier stellt sich ja wirklich die Frage, ob ein Urheber, der sich jahrzehntelang nicht um das Schicksal seines Werkes kümmert, nicht irgendwann die Verfügungsgewalt über das Werk einbüßen sollte. Bislang schützt das Urheberrecht eher die Interessen der Urheber (und zwar auch deren Recht auf Desinteresse, sozusagen) als das Interesse der Allgemeinheit auf einen zeitgemäßen Zugriff auf diese Werke. Eigentum verpflichtet; wer sein Haus jahrzehntelang leerstehen und verwahrlosen lässt und damit dem sozialen und städtebaulichen Umfeld schadet, muss schlimmstenfalls mit Enteignung rechnen.

Voraussetzung für eine Neuregelung wäre allerdings ein zentrales, für jeden (auch für Computerunkundige, Behinderte usw.) jederzeit und an jedem Ort zugängliches Urheber- und Werkregister. Das klingt für mich nach einer Aufgabe für den Staat (bzw. EU/UN) und nicht nach etwas, das "die Wirtschaft" selbst organisieren könnte oder sollte.