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  1. #1
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    Medienkompetenzprojekt in Schulen

    hallo,

    ich arbeite gerade an einem kleinen medienkompetenzprojekt an schulen und wollte dies hier mal als anregung einwerfen, auch in diese richtung zu denken.

    zu meinem hintergrund:
    ich bin (parteiloser ) unternehmer und betreibe mit zwei partnern ein unternehmen im bereich webentwicklung, mit zur zeit 9 angestellten. seit meiner schulzeit engagiere ich mich immer wieder für gemeinnützige projekte, bzw. initiiere selbst welche. ein beispiel ist die 2003 gegründete, gemeinnützige studentencommunity magdeburg.webuni.de, die von einem studentischen verein betrieben wird und den studentischen austausch in der stadt fördert, sowie neuen studenten einen einfacheren einstieg ermöglicht.

    meine aktuelle idee ist, institutionen (unternhemen, hochschulen, vereine, ...) die sich täglich intensiv mit verschiedensten neuen medien befassen in die lehre an schulen mit einzubeziehen. fächerübergreifende lehreinheiten und veranstalten, die schülern sowie lehrern die eigenheiten und vielfältigkeiten des lebens im netz näher bringen. - in einem testballon ist geplant an meiner ehemaligen schule mit einigen meiner mitarbeiter ein themenwochenende zu neuen medien zu veranstalten, wo wir als externe instanzen auf augenhöhe mit den schülern kommunizieren und fragen beantworten, sowie verschiedene sichtweisen und standpunkte erörtern. - inhaltlich und didaktisch bereiten wir dies mit den lehrkräften vor, um die schüler nicht zu überfordern und um keinen schaden anzurichten.

    der interessanteste aspekt ist in diesem bereich natürlich die inhaltliche frage:

    aus meiner sicht ist das thema medienkompetenz ebenso vielfältig und lebendig wie die medien, um die es hier geht. ich glaube nicht, dass man einen "lehrplan" zu medienkompetenz aufstellen kann, der sich mit konkreten diensten und technologien beschäftigt (wie z.b. der nutzung von twitter, social networking, mobile internet, ...). die inhalte wären zum einen zu schnell überholt, zum anderen ist die praktische tägliche anwendung die einzige möglichkeit das zu lernen.
    aus diesem grund sehe ich es als wichtigen aspekt an, über aktuelle entwicklungen zu informieren und den konreten netzalltag der schüler zu begleiten, fragen zu beantworten, etc.. dieser bestandteil ist daher sehr improvisatorisch. es hängt sehr von der konkreten zielgruppe und ihren interessen ab, sowie von den aktuellen trends und den vorherrschenden plattformen.

    was sich allerdings als zentrales konstantes element entpuppt ist eben dieser schnelle wandel, der zu der hilflosigkeit und unbedachtheit führt, die ein wichtiger auslöser für die aktuelle diskussion und viele probleme ist. an dieser stelle finde ich es wichtig eine gewisse ruhe zu vermitteln, sowie die fähigkeit zu fördern dieser entwicklung schrittzuhalten, ohne sich dabei zu stressen. diese kompetenz geht dann allerdings auch über reine medienkompetenz hinaus und hilft beim allgemeinen umgang mit der technologisch beschleunigten gesellschaft.
    wichtig ist hierbei u.a. der abbau von selbstzweifeln, was die neuen technologien und medien betrifft, denen man begegnet. wichtig ist auch die stärkung der kompetenz zur selbstkontrolle. bspw. sehen sich viele menschen neuen entwicklungen im netz schnell hilflos ausgeliefert oder fühlen sich machtlos um dem "öffentlichen" druck, der duch soziale netzwerke bzw. im social web allgemein entstehen kann, entgegenzutreten (thema: u.a. cybermobbing). die nutzer müssen lernen, dass hier eben nicht alles so heiß ist, wie es gekocht wird. bspw. sind die betreiber von großen portalen keine unnahbaren authoritäten, sondern oft junge dynamische menschen, die versuchen irgendwelche ideen umzusetzen, wo für folgenabschätzung keine zeit ist und wo der nutzer selbst abschätzen muss, womit er sich umgibt und was er nicht möchte. - der wichtigste stichpunkt ist an dieser stelle wohl die eigenverantwortung.
    ich habe noch viele weitere ansatzpunkte, die an dieser stelle den rahmen sprengen würden.

    mein projekt ist noch sehr jung und entwickelt sich recht langsam, da ich mit der führung meines unternehmens gut zu tun habe. - eine vision des projekts ist allerdings, hier eine plattform aufzubauen, auf der "lehrende" mit "lernenden" institutionen in kontakt treten können bzw. gegenseitig vermittelt werden. um mit einer solchen plattform wirklich etwas zu erreichen, ist natürlich die finanzierung ein wichtiges thema, das im weiteren verlauf besprochen und gelöst werden muss.

    ich möchte anregen, derartige ideen in der enquete-kommission zu diskutieren und entsprechende projekte ins leben zu rufen. ich biete meine beratende, sowie operative unterstützung an und würde an der gestaltung einer entsprechenden institution/initiative der bundesregierung gern mitwirken.

    beste grüße aus magdeburg,
    dave gööck

  2. #2
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    Ich bin nicht der Meinung, dass ein Lehrplan unmöglich wäre. Man muss den Lehrplan natürlich allgemein genug halten. Insbesondere ist natürlich das Wissen über konkrete Dienste wie Twitter & Co. nur ein verschwindend geringer Teil dessen, was Medienkompetenzvermittlung heißen könnte. Kritisches Hinterfragen von Informationen in Medien, typische Effekte neuer und "alter" Medien, sowie das Wesen der Information an sich und der Umgang mit selbiger ist meiner Meinung nach unabhängig von aktuell weit verbreiteten Diensten und Plattformen vermittelbar und meiner Meinung nach auch viel wichtiger und eine solche Kompetenz veraltet auch nicht. Siehe hier: http://felixregentag.files.wordpress...nkompetenz.pdf

  3. #3
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    Definitiv sollte der Bereich Medienkompetenz in Schulen gestärkt werden. Allerdings sollte man sehr genau überlegen was vermittelt werden kann. Außerdem ist damit zu rechnen, dass ein Großteil der Schüler möglicherweise ein deutlich breiteres Wissen hat als Lehrer. Deshalb müsste man auch genau über das Format des Unterrichts nachdenken. Eine Vermittlung von theoretischem Wissen ist wohl weniger sinnvoll als ein Workshopcharakter, bei dem Schüler auch voneinander lernen können.

  4. #4
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    Ich muss meinem Vorredner hier zustimmen. Lehrer mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren haben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine deutlich geringere Kompetenz in dem Bereich. Das lässt sich auch durch Workshops o.ä. nicht so einfach ausgleichen, da die Kinder vom Geburt an mit den neuen Medien aufgewachsen sind.

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