Lieber Jan Dark, liebe/-r DDNet/dos,
nicht, dass ich mich nicht für Juristerei oder abstrakte Diskussionen über den Begriff des geistigen Eigentums und seine Ausgestaltung rund um den Erdball in den letzten 300 Jahren erwärmen könnte - aber im Rahmen eines Bundestagsforums über Urheberrechte und den Schutz geistigen Eigentums finde ich den Ansatz von student25 am Anfang des Threads eigentlich effektiver:
In der schwachen Hoffnung, dass vielleicht eine Handvoll Entscheider diese Diskussionen zumindest überfliegt, sollten wir m. E. konkret herausarbeiten, welche Interessen verschiedene Bevölkerungsgruppen an der gesetzlichen Ermöglichung einer weiteren Verbreitung von (hier: wissenschaftlichen) Informationen haben - also: An welchen Stellen in ihrer beruflichen Praxis (oder Lernpraxis, was Schüler und Studenten angeht) treten heute Probleme auf, die durch die derzeitige Ausgestaltung des Urheberrechts bedingt sind, und welche negativen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen hat das?
Nachdem beispielsweise die Verlage ihre Interessen bereits recht lautstark und hartnäckig artikuliert haben, sollten nun auch die Studenten/-innen, Journalisten/-innen, Wissenschaftler/-innen, Übersetzer/-innen usw. verdeutlichen, dass allzu eng definierte Urheberrechtsschranken (beispielsweise die verheerend enge Auslegung des Begriffes "elektronischer Leseplatz" in den Bibliotheken) die ohnehin nicht so berauschende Produktivität ihrer Arbeit Tag für Tag beschneiden und somit sowohl volkswirtschaftlich schädlich sind als auch die soziale und kulturelle Entwicklung hemmen.