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19. November 2012

Weiter im Text: Thema Freie Software

Die Projektgruppe Interoperabilität, Standards und Freie Software hat in ihrer Sitzung am 19. November 2012 die Arbeit an ihrer Bestandsaufnahme fortgesetzt. Auf der Tagesordnung standen mehrere Entwürfe zum Thema Freie Software.

Überarbeiteter Entwurf zu Freier Software

Zunächst befassten sich die Mitglieder anknüpfend an die vorige Sitzung mit dem Kapitel III., Freie Software. Dazu hatten in der letzten Sitzung zwei Entwürfe vorgelegen, die nun auf Grundlage der Diskussionsbeiträge der Mitglieder überarbeitet und zu einem Text zusammengefasst worden waren. Außerdem gab es einen weiteren Textbeitrag, der die Projektgruppe aber mit sehr knappem Vorlauf erreicht hatte. Die Mitglieder entschieden sich deshalb, den ersten, zusammengeführten Entwurf zu verwenden. Dieser Text enthält nun eine Definition von Freie Software und Open Source, Informationen zu Geschichte, Motivation und Philosophie sowie einen Abschnitt über Lizenzen. Die Mitglieder äußerten sich zustimmend zum Entwurf und beschlossen, ihn für die Bestandsaufnahme zu verwenden.

Apps und Freie Software

Außerdem diskutierten die Mitglieder einen Textbeitrag zum Thema Freie Software und Apps. Im Entwurf geht es um den so genannten Krieg der Ökosysteme: Es gebe "keinen Markt um Mobiltelefone als isolierte Produkte mehr, sondern primär in Verarbeitungsdetail und Preis unterschiedliche Geräte, die dem Nutzer genau eines dieser Ökosysteme eröffnen", schreibt der Autor in seinem Textentwurf. Die wenigen Rechteinhaber dieser Ökosysteme hätten ein Interesse daran, Kunden an ihr System zu binden. Problematisch sei daran zum Beispiel, dass in den App Stores für mobile Endgeräte keine Informationen zu finden seien, ob die dort angebotene Software unter einer freien Lizenz stehe oder nicht. Wiederverwendbarkeit, Weiterentwicklung und die Überprüfung von Sicherheit und Privatsphäre werde so verhindert. Die Projektgruppenmitglieder begrüßten den Entwurf grundsätzlich und nahmen nur einige Änderungen vor. Ein Mitglied verwies auf ein Zitat von Tim Berners-Lee, dem Internet-Pionier und Begründer des World Wide Web, über die grundsätzlichen Erfolgsfaktoren des Internet. Die im Entwurf geschilderte Problematik scheine diesen Faktoren zu widersprechen, weshalb auf das Zitat verwiesen werden könnte.

Ökosysteme im Bereich Smart TV

Eingefügt werden soll auch noch der Aspekt, dass eine ähnliche Problematik nicht nur den Mobiltelefon- und Tabletmarkt betreffe, sondern auch den Bereich Smart TV. "Im nächsten großen Kampf wird es um den Fernsehmarkt gehen," konstatierte ein Mitglied. Vorbehaltlich dieser Änderungen fand der Entwurf einhellige Zustimmung und wurde beschlossen.

Überwiesener Bürgervorschlag

Anschließend verständigten sich die Projektgruppenmitglieder über einen Vorschlag von der Beteiligungsplattform enquetebeteiligung.de. Der Vorschlag mit dem Titel "Verbindliche Festlegung von offenen und freien Formaten bei allen Prozessen des Staates" war auf der Beteiligungsplattform im Bereich der Projektgruppe Demokratie und Staat eingereicht und an die Projektgruppe Interoperabilität, Standards, Freie Software verwiesen worden. Die Mitglieder waren sich einig, dass der Vorschlag zusammen mit den anderen Vorschlägen, die bereits eingegangen sind, in ein spezielles Kapitel in den Projektgruppenbericht aufgenommen werden soll.

Handlungsempfehlungen gesucht

Weitere Vorschläge für Handlungsempfehlungen können noch bis zum 3. Dezember 2012 eingereicht werden. Details dazu gibt es direkt auf enquetebeteiligung.de. Die Mitglieder kommen am 30. November 2012 zu ihrer nächsten Sitzung zusammen. Dann steht die Beratung der restlichen Texte für die Bestandsaufnahme auf der Tagesordnung.




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Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

www.bundestag.de/internetenquete/dokumentation/Interop_Standards_Freie_Software/PGISF_2012-11-19/PGISF_2012-11-19_Bericht/index.jsp

Stand: 19.11.2012