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26. März 2012

Nachrüsten, recyceln, verkaufen – wohin mit den Altgeräten?

In ihrer zehnten Sitzung am 26. März 2012 diskutierten die Mitglieder der Projektgruppe Wirtschaft, Arbeit, Green IT vorrangig über einen Textentwurf zu Green IT. Dabei ging es unter anderem um das Nachrüsten und Entsorgen von Altgeräten.

Veränderungen für Arbeitnehmer und -geber

Bereits in der vorangegangenen Sitzung am 19. März 2012 hatte die Projektgruppe Wirtschaft, Arbeit, Green IT zwei Texte fertiggestellt. In der Sitzung unter dem Themenschwerpunkt "Arbeit" diskutierten die Mitglieder unter anderem darüber, dass die veränderte Arbeitswelt auch durch den Wunsch vieler Menschen geprägt ist, ihr Arbeitsleben flexibler zu gestalten. So ergebe sich vor allem im IT-Bereich immer häufiger die Situation, dass Hochqualifizierte Projekten nur begrenzte Zeit zur Verfügung stünden, da sie höchst flexibel auf andere Angebote reagierten. Dieses neue Selbstverständnis von Fachkräften im IT-Bereich bringe auch für die Arbeitgeber große Veränderungen mit sich. Entsprechende Formulierungen sollen noch in den Text aufgenommen werden. Fertigstellen konnte die Projektgruppe die Texte 3.3.1 "Veränderung von Arbeitsprozessen und -bedingungen" und 3.3.4 "Gesundes Arbeiten".

Textarbeit zum Thema Green IT

In der folgenden Sitzung am 26. März stand erneut der bereits beratene Textentwurf zum Abschnitt Green IT auf der Tagesordnung, in dem noch einige Punkte offen geblieben waren. So diskutierten die Mitglieder zum Beispiel das Thema "Refurbishment", also das professionelle Reparieren und Aufbereiten von gebrauchten Geräten. "Um den Bedarf an Rohstoffen und Energie für die Herstellungsprozesse von Geräten und Komponenten möglichst gering zu halten, sind die Faktoren Nachrüstung/Aufrüstung sowie Wiederverwendung (Re-Use) für den Bereich Hardware entscheidend." Diesen Abschnitt hatten die Autoren in ihrem Entwurf vorgelegt, der Grundlage der Diskussion war.

Nachrüsten sei häufig nicht sinnvoll, argumentierte ein Projektgruppenmitglied. Häufig seien nachgerüstete Geräte nicht umweltfreundlicher als neue. Sinnvoll könne eine Aufbereitung allerdings sein, wenn ein Gerät anschließend weiterveräußert und so anderen Käufern zugänglich gemacht werden könne, sagte ein anderes Mitglied. Die Botschaft an die Nutzer sollte lauten: "Gerät lieber verkaufen als wegschmeißen". Für solche aufbereiteten Geräte gebe es bereits einen Markt, sagte ein Mitglied. Das soll entsprechend auch in den Text aufgenommen werden.

Zudem wurde darauf hingewiesen, dass das Argument, eine Nachrüstung sei umweltfreundlicher als ein Neukauf, noch überprüft werden müsse. Weitere Erkenntnisse könnte dazu auch das durch die Projektgruppe in Auftrag gegebene Gutachten bringen.

Entsorgung von Altgeräten

Thema einer Diskussion war auch das Thema Recycling. "Die Rückgabemöglichkeiten für Elektro- und Elektronikaltgeräte sind verbesserungswürdig – lange Wege sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher, gerade bei schwereren Geräten, nicht zu bewältigen. Daher müssen konkrete Regelungen gefunden werden, wie die Sammlung von Elektroschrott verbessert wird" – so hatten es die Verfasser des Textentwurfs formuliert. Mehrere Mitglieder vertraten die Ansicht, dass es bereits jetzt gute und einfache Möglichkeiten gebe, um Altgeräte zu entsorgen. Die Projektgruppe solle deshalb eher ein Bewusstsein dafür wecken, welche Möglichkeiten es schon gebe, und dazu aufrufen, diese auch zu nutzen. Man habe es nicht mit einem Verfahrensproblem, sondern mit einem Bewusstseinsproblem zu tun – bei diesem "Mitmachthema" gebe es keinen Regulierungszwang.

Ein anderes Mitglied sagte, es müsse auf jeden Fall vermieden werden, dass der Inhalt von zur Verfügung gestellter Recyclingtonnen geschreddert statt verwertet werde. Die Inhalte dürften nicht auf Deponien in Schwellen- und Entwicklungsländern landen. Ein weiteres Projektgruppenmitglied entgegnete, die bald in Kraft tretende Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes werde hier für einen einheitlichen Standard sorgen.

Im Anschluss an die Sitzung hat die Projektgruppe zwei fertiggestellte Texte zum Kapitel 4 Nachhaltigkeit in der digital vernetzten Welt – Green IT auf enquetebeteiligung.de veröffentlicht: Den Text 4.1.1 "Definition / Begriffsbestimmung / Rahmen" und den Text 4.1.2 "IKT als Querschnittstechnologie".

Die Projektgruppe trifft sich das nächste Mal am 23. April 2012. Schwerpunktthema ist dann das Kapitel 3 "Arbeit". Parallel beginnt die Projektgruppe auch die Arbeit an den Handlungsempfehlungen. Dazu sind auch die Nutzerinnen und Nutzer aufgerufen. Mehr dazu erfahren Sie hier.




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Stand: 26.03.2012