Ich möchte hiermit einen Diskussionsthread zu drei Fragen erstellen (auch, da ich in keinem der bisherigen Threads ein wirkliches Potenzial zum Diskussionsthread sehe):
  1. Was gehört zur "Medienkompetenz"?
  2. Ist es wirklich hauptsächlich die Jugend, der Medienkompetenz vermittelt werden muss?
  3. Auch wenn dies nicht ganz mit dem Thema Medienkompetenz zu tun hat - wäre es nicht gut und sinnvoll, würde die Politik vermehrt im Internet auftreten und so einen Kontakt zu jungen Menschen wieder aufbauen, der verloren gegangen ist?



Was gehört zur Medienkompeten?

Meiner Meinung nach sollten zur "Medienkompetenz" die Fähigkeiten gehören, sicher mit allen Standardanwendungen umgehen zu können. Zu diesen Standardanwendungen gehören im Besonderen die wichtigsten Officeanwendungen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsanwendung) und Browser. Zudem sollten einfache Sachen wie das Löschen von Programmen, Datenvernichtung und die Neuinstallation des Betriebssystemes beherrscht werden.

Ebenso sollte zur Medienkompetenz gehören, dass man eine einfache Rechtsgrundlage hat, was erlaubt ist und was nicht, welche Rechte man als Nutzer eines Dienstes hat, ...
Allerding ist es hier Aufgabe der Politik, für eine angemessene Gesetzgrundlage zu sorgen (siehe den Thread Aufbau von Medienkompetenz des Benutzers Hadmut).

Ein weiterer Bereich der Medienkompetenz sollte der Umgang mit dem Internet sein. Dort sollten Fragen geklärt werden wie: "Wie kann ich mich im Internet präsentieren ohne zu viele Information über mich zu geben?". Auch sollte dazugehören, woran man Betrüger erkennen kann.


Ist es wirklich hauptsächlich die Jugend, der Medienkompetenz vermittelt werden muss?

Ich gehöre selbst fast noch zur Jugend... und ich glaube, viele Jugendliche wissen ganz genau, was sie machen.
Zum Beispiel kann niemand behaupten, die Jugend wüsste nicht, dass es strafbar ist, Musik oder Filme über Tauschbörsen etc. runterzuladen.
NUR: auf dem legalen Weg gehen sowohl Musik als auch Filme ziemlich aufs Geld. Viele Bücher bekommt man in Bibliotheken - hat aber mal jemand versucht, dort Filme oder Musik zu bekommen? Meist finden sich dort nur hoffnungslos veraltete Titel oder Musik, die es in die ersten paar Plätze der Charts geschafft haben.

Aber auf was ich eigentlich raus wollte: die meisten Jugendlichen dürften mehr Ahnung von Computern und Internet haben (hoffe ich zumindest mal ) als ihre Eltern, Lehrer oder Bundestagsabgeordnete.
Vielleicht sollte man diesen Gruppen Medienkompetenzen vermitteln? Wie wäre es mal damit?


Wäre es nicht gut und sinnvoll, würde die Politik vermehrt im Internet auftreten und so einen Kontakt zu jungen Menschen wieder aufbauen, der verloren gegangen ist?

Die Politiker Parteien heulen immer rum, dass sich immer weniger junge Menschen politisch engagieren, schon garnicht in Parteien. Auch beschweren sich diese darüber, dass immer weniger junge Leute wählen gehen.

Ich kenne allerdings keine "etablierte" Partei, die einen ernsthaften Versuch unternommen hat, die Gründe für diese "Politikverdrossenheit der jungen Bürger" zu ermitteln - geschweige denn, dagegen anzukämpfen.
Die einzige dieser Parteien, die es halbwegs schafft, junge Menschen zu erreichen sind die Grünen - nur finde ich, dass deren Methoden... fragwürdig sind.

Ich habe vor längerer Zeit (etwas nach der letzten Bundestagswahl) einen Vorschlag an diese Seite (bundestag.de) gerichtet, ein Forum zu eröffnen um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten (deshalb finde ich es sehr gut, dass es dieses Forum hier gibt - auch, wenn es nur einen kleinen politischen Bereich abdeckt).
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass die Bundestagsabgeordneten eine Plattform zur Verfügung gestellt bekommen um mit ihren Wählern in direktem Kontakt zu bleiben und denen ihre Entscheidungen mitzuteilen und zu vermitteln. Ich habe nämlich das Gefühl, die Politik denke immer mehr, der Durchschnittsbürger wäre sowieso nicht intelligent genug, ihre Argumente zu verstehen - deshalb braucht es auch keine Erklärungen, weshalb ein Gesetz verabschiedet wurde.