Navigationspfad: Startseite > Dokumente > Web- und Textarchiv > Textarchiv
Josef Rief ist ein Abgeordneter aus Kirchberg an der Iller in Oberschwaben (Baden-Württemberg), der seit 2009 für die CDU im Deutschen Bundestag sitzt. Er ist aber nicht nur ein leidenschaftlicher Politiker, sondern auch selbstständiger Landwirt mit Leib und Seele. Josef Rief trat schon mit 18 Jahren in die Junge Union ein. Er übernahm sofort Verantwortung und kandidierte erfolgreich für Parteiämter.
Seit 1985 ist Josef Rief CDU-Mitglied und seit 2007 gehört er dem CDU-Landesvorstand an. Im Jahr 2008 wählten die CDU-Mitglieder des Wahlkreises Josef Rief zu ihrem Direktkandidaten im Wahlkreis 292 (Biberach an der Riss). Er folgte auf Franz Romer, der nicht mehr antrat, und gewann das Direktmandat mit 42,7 Prozent der Wählerstimmen. Damit war Josef Rief alles andere als zufrieden. "In meinem Wahlkreis, in dem die CDU seit Gründung der Bundesrepublik immer mit großer Mehrheit gewonnen hatte, war mein Ergebnis nicht optimal. Bei der nächsten Wahl ist da auf jeden Fall mehr drin", sagt der Abgeordnete.
Josef Rief wuchs auf einem Bauerhof auf und machte nach der Schule eine Ausbildung zum Landwirt. Er lernte wie man Felder bestellt, Rinder und Schweine hält und Wald bewirtschaftet. Für seinen Vater war ohnehin klar, dass der Sohn einmal den Familienhof und die dazugehörigen zwölf Hektar Wald übernehmen würde.
Bereits mit 18 Jahren trat Josef Rief in die Junge Union ein, da hatte er die Landwirt-Ausbildung gerade abgeschlossen. Er sagt: "In unserer Familie wurde immer viel über Politik diskutiert. Meine Großmütter waren Mitglieder der CDU und mein Vater engagierte sich im Gemeinderat und war Vorsitzender des CDU-Ortverbandes. Als ich in der Lehre im Fremdbetrieb war, gab es eine Begebenheit, die meine Entscheidung, Mitglied der Jungen Union zu werden, auslöste. Es gab in dieser Stadt Mitglieder im Gemeinderat, die mit unlauteren Mitteln versuchten, Mehrheiten zu schaffen. Das fand ich zutiefst undemokratisch."
1978 trat er deshalb in die Jungen Union ein, denn er wollte mitreden. Er gründete den Ortsverband Illertal und wurde dessen Vorsitzender.
Nach der Gesellenprüfung besuchte der Jungpolitiker ab 1980 die Fachschule für Landwirtschaft in Biberach, legte 1984 die Meisterprüfung zum Landwirtschaftsmeister ab und erwarb damit auch die Befähigung, Lehrlinge auszubilden. Danach ging er an die Landjugendakademie in Bonn.
"Neben meinem parteipolitischen Engagement war mir meine berufliche Aus- und Weiterbildung immer sehr wichtig", sagt Josef Rief und fügt an: "Ich ließ aber deshalb in der parteipolitische Arbeit nicht nach. Mit den Mitgliedern der Jungen Union erstellten wir zum Beispiel für das gesamte Illertal einen Umweltplan, denn für mich als Landwirt hatte der Umweltschutz schon immer einen hohen Stellenwert." Mit Sammlungen aller Art wurden Menschen oder Projekte im damaligen Ostblock, in Indien und in Afrika unterstützt.
Josef Rief löste mit "seiner" Jungen Union aber nicht nur Probleme, sondern organisierte Tanzveranstaltungen und Diskussionsabende zu den Themen Waldsterben oder umweltgerechte Mobilität durch den Katalysator. So versuchte er, andere junge Menschen für Politik zu begeistern, und dieses Engagement zahlte sich aus. 1992 wurde der rastlose Politiker zum Kreisvorsitzenden der Jungen Union in Biberach gewählt.
Eine Frau kennenzulernen und eine Familie zu gründen, dafür blieb Josef Rief damals kaum Zeit. Wenn er nicht auf dem Hof arbeitete, war er mit der Jungen Union oder der Landjugend unterwegs oder er sang im Kirchenchor. Josef Rief sagt: "Das wäre allerdings nicht möglich gewesen, wenn meine Eltern damals nicht so fit gewesen wären, dass sie den Hof versorgen konnten, während ich mich um die Politik kümmerte."
Mitte der 1990er traf der bis dahin eingefleischte Junggeselle dann doch eine Frau, die zu ihm passte. Er heiratete 1997 und wurde Vater von drei Kindern.
Josef Rief war seit seinem Eintritt in die Junge Union und die CDU in zwölf Parteiämter gewählt worden. Manche übte er gleichzeitig aus. Er war nicht nur in mehreren Verbänden Ortvorsitzender, sondern auch Kreisvorsitzender, Mitglied im Kreistag und stellvertretender Bürgermeister von Kirchberg.
Er sammelte in diesen Funktionen mehr als 30 Jahre kommunalpolitische Erfahrungen und sagt dazu heute: "Ich halte es für enorm wichtig, dass Politiker zunächst Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln, bevor sie in die Landes- oder Bundespolitik gehen. Nur wer weiß, wie Probleme auf kommunalpolitischer Ebene gelöst werden, kann in der nächsten Ebene auf diese Erfahrungen zurückgreifen und erfolgreich Politik machen."
Im Jahr 2008 stellte sich Josef Rief die Frage: Soll ich mich zur Wahl stellen, wenn die Mitgliederversammlung einen neuen Direktkandidaten für die Bundestagwahl wählt? Soll ich meinen Hut in den Ring werfen? Der langjährige CDU-Abgeordnete Franz Romer trat zur Bundestagswahl nicht mehr an, und das Direktmandat musste neu vergeben werden.
Nach reiflicher Überlegung, intensiven Gesprächen mit Parteifreunden und natürlich mit seiner Familie entschied sich Josef Rief für eine Kandidatur. Er sagt: "Es waren fünf Bewerber, die sich den tausend Mitgliedern vorstellten und um deren Stimme warben. Das Medienaufgebot bei dieser Wahlveranstaltung war riesig, und ich gab alles, um die CDU-Mitglieder zu überzeugen."
Nach der zweiten Bewerbungsrunde waren nur noch zwei Kandidaten übrig. Josef Rief und Oswald Metzger. Am Ende gewann Josef Rief die Stichwahl. Er konnte gut 58 Prozent der Mitgliederstimmen für sich verbuchen und wurde zum Direktkandidaten gewählt. "Für mich war das nervenaufreibend, aber andererseits eine sehr interessante Erfahrung. Ich hatte es gegen Oswald Metzger geschafft, und nach der Wahl wusste ich auch, auf wen ich zählen konnte", sagt Josef Rief.
Im Frühjahr 2009 begann er mit einem kleinen Team einen kräftezehrenden Wahlkampf: Hunderte kleine und große Veranstaltungen in Fußgängerzonen und Betrieben, Podiumsdiskussionen mit Kandidaten anderer Parteien und immer wieder öffentliche Auftritte in Sälen und auf öffentlichen Plätzen.
Rückblickend sagt Josef Rief: "In den Städten war der Zuspruch der Menschen weitaus geringer, vielleicht, weil da viele Mitglieder gerne einen anderen CDU-Kandidaten gehabt hätten. Ich punktete im ländlichen Raum und kämpfte um jede Stimm." Am Ende hatte sich die Anstrengung gelohnt. Mit 42,7 Prozent gewann der Landwirtschaftsmeister Josef Rief das Bundestagsmandat und zog als Volksvertreter ins höchste deutsche Parlament ein.
Dort setzt er sich für den ländlichen Raum, die regionale Wirtschaft und die Interessen der Bauern ein, denn er versteht wie kaum ein anderer Abgeordneter, welche Probleme die deutschen Bauern haben und wo sie Unterstützung brauchen.
Als Parlamentarier ist Josef Rief in sieben Arbeitsgruppen der CDU/CSU-Fraktion tätig: In der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik, im Parlamentskreis Mittelstand, in der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler, im Koordinationskreis Energie, im Arbeitskreis Afrika und in den Parlamentsgruppen Luft- und Raumfahrt sowie Schienenverkehr.
In seiner knappen Freizeit kümmert sich Josef Rief als Hobby-Imker um seinen Bienenstock. Es ist ihm gelungen, für die Fortführung seines landwirtschaftlichen Betriebs in seinem Heimatort einen tüchtigen Verwalter zu gewinnen.
Im Bundestag ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Ausschuss für Gesundheit. (bsl)