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„Wir müssen die Attraktivität des Berufs und der Ausbildung steigern“, sagte Andreas Keller vom Hauptvorstand der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft. In den kommenden Jahren würden Tausende Lehrer in Rente gehen, die Zeit für eine Exzellenzinitiative sei gut gewählt. Keller sprach sich aber gegen die Förderung ausschließlich einzelner Projekte aus. Von einer „Elitenförderung“ würde „nur ein kleiner Teil der Studierenden profitieren“.
Carsten Mühlenmeier vom niedersächsischen Kultusministerium sagte, die Anerkennung des Lehrers in der Gesellschaft sei „ein ganz, ganz wesentlicher Punkt“. Eine bald beim Centrum für Hochschulentwicklung erscheinende Studie zeige, dass schon die Motivation der Lehramts-Studierenden vielfach niedrig sei.
„Universitäten sind noch nicht soweit, Lehrerbildung als wichtige Aufgabe wahrzunehmen“, sagte Professor Manfred Prenzel, Dekan von der Technischen Universität München. Bei dem Personal für die Lehrerausbildung werde häufig gespart. „Wenn man dort Ressourcen wegnimmt, hat das kaum Auswirkung auf die Forschung.“ Auch seien die Studiengänge von Universität zu Universität so unterschiedlich, dass Studierende kaum problemlos wechseln könnten. Prenzel forderte, ein mögliches Exzellenzprogramm so zu konzipieren, dass es Impulse bei einzelnen Hochschulen setze, nicht aber genutzt werde, um anderweitig fehlende Mittel zu ersetzen. „Man muss diejenigen ermuntern, die gute Ansätze zeigen“, eine Verteilung von Geld nach dem „Gießkannenprinzip“ lehne er ab, sagte Prenzel.
Durch die geforderte Exzellenzinitiative bekämen die Bemühungen um eine Reform der Lehrerausbildung eine neue Qualität, meinte Professor Ewald Terhart, Erziehungswissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Auch er sprach sich dafür aus, nur bestimmte Projekte zu fördern und nicht alle Hochschulen im gleichen Maße. Scheitern dürfe die Initiative nicht, „alle Beteiligten sind zum Erfolg verpflichtet.“
Auch Professor Jürgen Oelkers, Erziehungswissenschaftler der Universität Zürich, forderte eine „intellektuelle Aufwertung der Lehrerbildung“. Gezielte Forschung in größerem Umfang als bisher sei nötig. Auch sollten die Universitäten mehr Fortbildung für Lehrer anbieten, die schon im Beruf stünden. In der Schweiz gebe es zudem eine Eignungsprüfung für angehende Lehrer, die über das hinausgehe, was in Deutschland üblich sei.
Die Politik dürfe nicht vergessen, dass das Lehramtsstudium nur der Beginn der Lehrerausbildung sei, sagte Professor Cornelia Gräsel von der Bergischen Universität Wuppertal. Zur Ausbildung gehöre schließlich nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern auch zu lernen, wie man sich motiviere oder wie man mit den eigenen Ressourcen umgehe. „Das geschieht im biografischen Prozess“, sagte Gräsel, diese Phasen müssten mit bedacht werden.
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