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Für diesen Forschungstransfer, der auch „Translationale Forschung“ genannt wird, sollten die Rahmenbedingungen verbessert werden, damit die „Grundlagenforscher mit den klinischen Forschern besser in Kommunikation treten können“, sagte Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft. Ein wichtiges Ziel sei die Verkürzung der Zeitspanne, die zwischen der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren im Forschungslabor und der Anwendung am Krebspatienten vergeht.
Auch Michael Baumann, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, unterstrich diesen Punkt und forderte zugleich den Ausbau einer starken Grundlagenforschung. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass bei gleicher Diagnose der Krankheitsverlauf bei verschiedenen Patienten höchst unterschiedlich sein könnte.
Ebenso wie Baumann unterstrich auch Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, diesen Aspekt, und forderte, dass Therapien auf den einzelnen Patienten viel individueller zugeschnitten werden müssten. „Es müssen viel häufiger intelligente Kombinationen von Behandlungsmethoden eingesetzt werden“, sagte er. Dann würde sich auch die Prognose verbessern, die Krankheit zu heilen. Derzeit würde jeder zweite Patient geheilt werden. Zudem trat er in seinem Statement dafür ein, die Risikoerfassung bei der Früherkennung zu verbessern. Von den 500.000 Menschen, die in Deutschland jährlich neu an Krebs erkranken, würde jeder zweite Krebspatient erst erfasst, wenn er bereits heftig erkrankt sei. Zudem forderte er, die klinische Forschung öffentlich zu fördern und die Erstellung von Studien weniger häufig den Pharmakonzernen zu überlassen.
Dafür trat auch Wolf-Dieter Ludwig, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie im Helios-Klinikum Berlin-Buch und Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft , ein. Ludwig sagte: „Wir brauchen unabhängig konzipierte Studien, die zuverlässig sind.“ Bei weniger als zwei Drittel der Studien würden weniger als 1.000 Patienten an den Studien teilnehmen. Deshalb würden seltene, mitunter schwer wiegende und potenziell tödlich verlaufende Nebenwirkungen in den Zulassungsstudien nicht erkannt.
Jutta Hübner von der Deutschen Krebsgesellschaft und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie wies darauf hin, dass eine Krebserkrankung bei den Patienten vor allem Angst vor dem Tod auslöse. Dieses emotionale Moment müsse man bei der Behandlung immer im Blick haben. Deshalb sei die Frage essentiell, wie es gelingen kann, dass möglichst viele Menschen mit möglichst hoher Lebensqualität möglichst lange leben. Mehr Prävention sei eine zentrale Antwort. Aber es müsste auch viel mehr als bisher der einzelne Patient im Vordergrund stehen und der Arzt müsse bei der Behandlung stets die Frage stellen: Was bedeutet diese spezielle Therapie für den individuellen Kranken?
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