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„Wir haben keine Informationen über die tatsächliche Qualität in Kindertageseinrichtungen“, betonte Prof. Dr. Wolfgang Tietze von der Freien Universität Berlin zu Beginn der Sitzung. Man wisse jedoch, dass die Qualität im internationalen Standard nur mittelmäßig sei, zehn Prozent der Einrichtungen sei sogar nur unzureichend. Besondere Schwierigkeiten beobachte man in Tagesstätten mit einem hohen Migrantenanteil. Vor allem hier sah Professor Tietze Handlungsbedarf. Zudem schlug er Finanzierungshilfen der Einrichtungen abhängig vom Qualitätsnachweis vor.
„Jede Situation in einer Kita ist eine individuelle Situation“, sagte Anette Stein, Leiterin des Programms „Wirksame Bildungsinvestitionen“ der Bertelsmann Stiftung. Es sei wichtig nicht nur aus Eltern-Perspektive eine Einrichtung zu betrachten, sondern auch aus den Augen des Kindes. Eine gute Kita sei sehr komplex und deshalb müsse man auch in dieser Komplexität denken. „Einzelne Regelungen bringen nichts.“
Norbert Hocke von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft forderte: „Nach der Ausbauphase muss man sich mit der Qualitätsphase auseinandersetzen.“ Stärker als bisher müsse man die Frage nach Mindestanforderungen aufnehmen – auch auf Bundesebene. Ein großes Problem in den Kindertagesstätten ist in Hockes Augen zudem der Anstieg der Beschäftigungen mit Teilzeitverträgen und befristeten Verträgen. Ein Drittel der Beschäftigten steige spätestens nach anderthalb Jahren wieder aus dem Beruf des Erziehers aus. Auch das verbessere nicht die Qualität der Kita.
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