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Bundestagspräsident Norbert Lammert hat zusammen mit seinem Amtskollegen Bernard Accoyer, dem Präsidenten der französischen Assemblée nationale, den Deutsch-Französischen Parlamentspreis 2010 verliehen. Die Zeremonie fand im Rahmen der gemeinsamen deutsch-französischen Präsidiumssitzung am 21. Mai in Überlingen statt.
Deutsche Preisträgerin ist die Kulturhistorikerin Anne Kwaschik vom Frankreich-Zentrum der Freien Universität Berlin, die für ihr Werk „Auf der Suche nach der deutschen Mentalität. Der Kulturhistoriker und Essayist Robert Minder“ ausgezeichnet wird. Kwaschiks Buch widmet sich dem elsässischen Germanisten und Essayisten, der aufgrund seines Werkes und seiner Aktivitäten zu Lebzeiten zu den bedeutenden Mittlern zwischen Deutschland und Frankreich und zu den wichtigen Vorbereitern einer deutsch-französischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg gehört. Bundestagspräsident Norbert Lammert bezeichnete die Arbeit Kwaschiks als „idealtypischen Beitrag“ zumWettbewerb, da sie an Minders Biografie deutlich mache, dass Deutsche und Franzosen gemeinsame Themen aus unterschiedlichen Perspektiven angehen und lösen. Die französischen Preisträger sind die Eheleute Evelyne und Victor Brandts, die in ihrem Werk „Aujourd’hui l’Allemagne“ mit 37 zum Teil provokativen Fragen einem breiten französischen Publikum das heutige Deutschland und seine Geschichte zu erschließen suchen. Bernard Accoyer würdigte das Werk der Eheleute Brandts als Beweis für die Möglichkeit, auch nach Jahrzehnten enger Beziehungen noch immer Neues und Überraschendes am Nachbarland zu entdecken.
Bundestagspräsident Lammert wies bei der Veranstaltung darauf hin, dass der Preis, der 2004 ins Leben gerufen und in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen wurde, sich zunehmender Aufmerksamkeit erfreut, die sich in Anzahl und Qualität der Bewerbungen niederschlägt.
Der Deutsch-Französische Parlamentspreis ist mit je 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von den Präsidenten der beiden Parlamente verliehen. Mit ihm werden deutsche und französische wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet, die zur besseren gegenseitigen Kenntnis beider Länder beitragen.
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