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Wie weiter mit Europa? – 150 Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren diskutierten im Weltcafé, Teil des Jugendforums anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages am Montag, 21. Januar 2013, in Berlin über ihre Vorstellungen von der Zukunft Europas. "Es muss mehr Geld in Erasmus gesteckt werden, da sind alle ganz große Fans von", forderte Katharina Baudisch, Studentin aus München.
"Mir persönlich ist wichtig, dass Deutschland und Frankreich ihre Beziehungen intensivieren und Jugendlichen ermöglichen, in den beiden Ländern zu kooperieren", sagte Baudisch. Zudem solle über die engen deutsch-französischen Beziehungen die europäische Integration vorangetrieben werden.
Das Jugendforum stand unter dem Motto "50 Jahre deutsch-französische Freundschaft in Europa – gemeinsam die Zukunft gestalten". In ungezwungener Atmosphäre diskutierten die Teilnehmer den Stellenwert freiwilligen, ehrenamtlichen und politischen Engagements für Europa, welche Rolle dabei Deutschland und Frankreich spielen und wie sich junge Menschen in die deutsch-französischen und gesamteuropäischen Diskussionen einbringen können.
Durchgeführt wurde der Abend vom Deutsch-französischen Jugendwerk. "Wir wollen, dass die Jugendlichen mitreden", sagte Wiebke Ewering vom Jugendwerk. Und das Besondere des Jugendforums sei, dass es nicht exklusiv ist: "Jugendliche aus Drittländern sind mit einbezogen, was eine perfekte Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und neue Ideen für Europa zu entwickeln."
Je 50 Jugendliche kamen aus Frankreich und Deutschland zum Forum, weitere 50 aus Polen, Tunesien und dem Balkan. "Für die Jugend spielt der Versöhnungsgedanke keine so große Rolle mehr", stellte Ewering fest. "Das steht nicht im Vordergrund, sondern es geht darum, wie entwickeln wir gemeinsame Ideen für Europa. Ich würde sagen, hier treffen sich eher junge Europäer mit deutschem oder französischem Hintergrund, die dann gemeinsam neue Ideen entwickeln."
Ähnlich sah es François Fouquelle, 18-jähriger Teilnehmer aus Frankreich: "Die deutsch-französischen Beziehungen sind zusammen mit den anderen Ländern in Europa eine Zukunft für Europa." Die Teilnehmer konnten sich online für das Weltcafé bewerben. Aus über 500 Bewerbungen wurden 150 Teilnehmer ausgewählt, aufgrund ihres deutsch-französischen oder zivilgesellschaftlichen Engagements.
Wichtig für die Veranstaltung war, dass alle miteinander ins Gespräch kamen. Deshalb wechselten die Gesprächspartner regelmäßig nach rund einer halben Stunde ihre Tische, die von den Bundestagsabgeordneten Günter Gloser (SPD), Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) und der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), geleitet wurden.
Wichtige Ergebnisse der Gesprächsrunden wurden aufgeschrieben, und einige am Ende Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert vorgetragen, der als später Gast dazustieß und sich die Vorschläge der Jugendlichen anhörte.
Lammert betonte die Bedeutung der Bildung und unterstrich, dass die Ausgaben des Bundes für Bildung, Wissenschaft und Forschung in den vergangenen Jahren, auch in Zeiten der Konsolidierung, kontinuierlich erhöht wurden. (eis/sd/22.01.2013)