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"Irgendwas mit Medien" – so steht es auf einem Laptop im Redaktionsraum. Der Spruch wird oft scherzhaft verwendet, wenn junge Leute noch nicht wissen, was sie später einmal werden wollen. "Irgendwas mit Medien" wollen auch die Teilnehmer des Jugendmedienworkshops, der vom 17. bis 23. März 2013 im Deutschen Bundestag stattfand, machen. Doch meist sind bei ihnen die Zukunftsplanungen schon konkret.
"Bei mir wurde das Feuer in dieser Woche noch mal richtig entfacht", sagt Luisa Meyer. Nach dem Abitur möchte sie Politikwissenschaften studieren, um später eine gute Politik-Journalistin zu sein. Journalistik zu studieren kommt für die 18-Jährige nicht in Frage. "Das ist zwar ein Weg, aber nicht der richtige für mich", sagt die Nachwuchsreporterin und tippt weiter auf ihrem Laptop. Schließlich muss die Ausgabe der Politikorange, des Magazins, das die 30 Teilnehmer des Medienworkshops selbst gestalten, fertig werden.
Die 16- bis 20-jährigen Nachwuchsjournalisten haben sich mit eigenen Beiträgen zum demografischen Wandel für das journalistische Abenteuer in Berlin qualifiziert. Nun sind sie für sieben Tage ein Teil der Hauptstadtpresse, den roten Journalistenausweis tragen sie stolz.
Lisa Meyer schreibt unterdessen eifrig an ihrem Artikel "Pflegefall". Darin geht es um die momentane Situation in Altenheimen. Unter der Woche hat sie Politiker interviewt und sich ein Bild vor Ort gemacht. "Jetzt muss der Text noch gekürzt werden. Auf maximal 4.500 Zeichen", lacht die 18-Jährige, die wie die anderen Teilnehmer ein volles Programm hinter sich hat.
Am Montag diskutierten die Jungjournalisten mit Eva Haacke, Pressereferentin im Deutschen Bundestag, und Andreas Thewalt, Politik-Chefreporter der "Bild"-Zeitung, über Journalismus im politischen Berlin. Es ging über das Verhältnis von Politikern und Medienmachern, um die Balance aus Vertrauen und kritischem Nachfragen.
Denn diese sei besonders wichtig. "Manchmal hatte ich den Eindruck, haben die Abgeordneten unsere Nachfragen einfach abgetan", sagt Teilnehmerin Antonia Wegener. Dabei mache das Nachhaken gerade guten Journalismus aus. In Ausschusssitzungen debattierten die Teilnehmer mit den Parlamentariern über das Elterngeld, Lohngleichheit zwischen Mann und Frau und Mehrgenerationenhäuser.
Doch Highlight war für viele Nachwuchsjournalisten die Hospitation bei einer Pressestation. Auch für Lisa Meyer. Sie war bei den Onlinediensten und dem Parlamentsfernsehen des Deutschen Bundestages. "Das war total spannend", sagt Lisa Meyer, die auf der Jugendseite des Bundestages mitmischen.de ihre Erlebnisse während des Jugendmedienworkshops gebloggt hat.
Nach sieben Tagen voller Spannung, interessanten Begegnungen und dem Besuch einer Politiksendung waren die Jugendlichen beeindruckt. Vor allem für ihre Zukunftsplanung hätten sie in dieser Woche in Berlin viel gelernt. Dies sieht auch Andreas Schopf so. "Ich weiß nun, dass man als Journalist vor allem fachliches Wissen benötigt. Man muss eine Meldung schnell einordnen können", sagt er, diese Einsicht sei hilfreich gewesen. Schließlich reicht es für die Zukunftsplanung oft nicht aus, sich nur darüber im Klaren zu sein, irgendwas mit Medien zu machen. (ldi/22.03.2013)