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Der Bundestag hat sich zu Beginn seiner Plenarsitzung am Donnerstag, 16. Mai 2013, zu Ehren des am Sonntag, 12. Mai, im Alter von 64 Jahren gestorbenen FDP-Abgeordneten Dr. Max Stadler, des am 27. April im Alter von 81 Jahren gestorbenen ehemaligen CSU-Abgeordneten Dr. Jürgen Warnke und des am 4. Mai im Einsatz in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten erhoben.
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert würdigte Max Stadler, der dem Parlament seit 1994 angehört hatte, als Kollegen, mit dem man "einfach gerne zusammengearbeitet hat". So klar und fest er für seine liberale Haltung eingetanden sei, so verbindlich kollegial sei sein persönliches Auftreten gewesen. Mit seiner sachlichen, ruhigen, stets freundlich-ausgleichenden Art sei Max Stadler in allen Fraktionen geschätzt worden.
In Stadlers Leben habe es zwei große Konstanten gegeben: das Interesse an den Fragen des Rechts und den Wunsch, Politik zu gestalten. Zunächst Staatsanwalt und Richter, habe sich Stadler schon bald politisch engagiert, zunächst auf kommunaler Ebene, bevor er später in die Landes- und dann in die Bundespolitik wechselte.
Gerade im Amt als Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesjustizministerium, das er zuletzt innehatte, habe er seine beiden Schwerpunkte Recht und Politik "auf vielleicht schon ideale Weise" zusammenbringen können, betonte der Bundestagspräsident. Davon hätten sowohl das Ministerium als auch das Parlament profitiert.
Stadler sei darüber hinaus Lehrbeauftragter an der Universität Passau, Präsident der Thomas-Dehler-Stiftung und Mitglied im Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum gewesen. Als überzeugter Liberaler sei die FDP seine politische Heimat geworden. Zugleich sei der gebürtige Passauer "von ganzem Herzen" Bayer gewesen. "Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren", sagte Lammert und sprach den Angehörigen im Namen des Parlaments seine Anteilnahme aus.
Der frühere Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und kurzzeitige Bundesverkehrsminister Jürgen Warnke gehörte dem Parlament nahezu 30 Jahre, von 1969 bis 1998, an. Seine Familie stammte aus Mecklenburg, sagte Lammert, und habe in Oberfranken eine neue Heimat gefunden.
Warnke sei zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter der CSU-Landesgruppe im Bundestag gewesen und habe sich parallel in der Partei engagiert. 1962 wurde er in den bayerischen Landtag gewählt. Als Bundesminister im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl habe sich Warnke bemüht, die Entwicklungshilfe im Kontext der deutschen Außenpolitik als "Hilfe zur Selbsthilfe" zu organisieren. Auch ihm bleibe der Bundestag für sein Engagement verbunden, betonte Lammert.
Der Bundestag bezog in sein Gedenken ausdrücklich auch den in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten und dessen Angehörige ein. (vom/16.05.2013)