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Berlin: (hib/HAU) Sowohl Berlin als auch Hamburg sind bereit, sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 zu bewerben. Das machten der Berliner Sportsenator Frank Henkel (CDU) und sein Hamburger Amtskollege Michael Neumann (SPD) am Mittwoch vor dem Sportausschuss deutlich. Henkel und Neumann waren sich – ebenso wie der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann - einig, dass eine Bewerbung nur Erfolg haben könne, wenn sie von der Bevölkerung unterstützt werde.
Hörmann betonte, dass der DOSB trotz der Ablehnung der Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 durch die dortige Bevölkerung das Projekt Olympia nicht aufgeben wolle. Für die „herbe Niederlage“, die ihn noch immer schmerze, hätten vor allem lokale Befindlichkeiten den Ausschlag gegeben, sagte er. Für die künftige Bewerbung gelte das Motto: Sorgfalt vor Schnelligkeit. „Wir müssen eventuell auch für eine zweite Bewerbungsphase bereit sein“, sagte der DOSB-Präsident. Wen der DOSB im November 2015 dem IOC als Kandidaten meldet, sei derzeit noch völlig offen, machte Hörmann deutlich. „Die entscheidende Frage wird sein: Wie steht es mit der Unterstützung der Bevölkerung.“ Zugleich forderte der DOSB-Präsident eine Kurskorrektur beim IOC. Die Spiele, so Hörmann, müssten sich künftig stärker den Bewerberstädten anpassen.
Eine Bewegung in diese Richtung glaubt Stefan Klos, Geschäftsführer der Agentur Proprojekt, die an den Olympiabewerbungen Leipzigs für 2012 und Münchens für 2018 beteiligt war, beim IOC zu erkennen. Da die Zahl der Bewerber abnehme, müsse das IOC stärker auf die Kandidaten zugehen, sagte er. Auch was die Budgetstruktur angeht, die „in der Bevölkerung nicht zu vermitteln ist“, könne sich für künftige Bewerber etwas ändern. Zumindest habe das IOC zugesagt, bei den Olympischen Winterspielen 2022 die Hälfte der Budgetkosten zu übernehmen, sagte Klos.
Berlins Sportsenator Henkel warb schließlich für die Wahl der Hauptstadt als Kandidatenstadt. „In Berlin ist der große Sport zuhause“, sagte Henkel und verwies auf vielfältige Erfahrungen mit Sportgroßereignissen. Zudem stünden allein im kommenden Jahr mit dem Endspiel der Fußball Champions League, den Vorrundenspielen der Basketball-EM, der WM im Modernen Fünfkampf und der Europäischen Makkabiade mehrere Großveranstaltungen an. Der Senator machte deutlich, dass ein Großteil der benötigten Trainings- und Wettkampfstätten schon vorhanden sei, ebenso wie die Verkehrsinfrastruktur und die Übernachtungsmöglichkeiten. „Berlin ist bereits heute olympiatauglich aufgestellt“, sagte Henkel.
Als zentraler Olympiastandort in Hamburg sei ein bislang nicht genutztes Areal am Hafen geplant, sagte der Hamburger Sportsenator Neumann. In unmittelbarer Nähe zur Hafen-City solle die Olympic-City entstehen, so Neumann. Ebenso wie Berlin plane man „Spiele mitten in der Stadt“. Die Sportstätten sollen sich dementsprechend innerhalb eines Zehn Kilometer-Radius befinden. Neumann räumte ein, dass Hamburg derzeit kein fertiges Olympiastadion habe. Dieses sei ebenso wie die Olympiahalle und eine Schwimmhalle in unmittelbarer Nähe zum Olympischen Dorf geplant. Da die Stadt langfristig jedoch kein Leichtathletikstadion mit einer Kapazität von 70.000 Zuschauern benötige, werde dieses für 20.000 Zuschauer errichtet und seine Kapazität für die Spiele temporär ausgebaut. Die Olympiahalle wiederum soll nach den Vorstellungen des Hamburger Senators später als Kreuzfahrtterminal genutzt werden.
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