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Nicht fair gehandelte Schokolade soll aus den Regalen in den Supermärkten verschwinden. Schokoladehaltige Süßigkeiten und Co. sollen durch einen so genannten Schoko-Tüv, um faire Produktionsbedingungen zu garantieren. Verstöße dagegen sollen bestraft werden. So wollen es zumindest die Jugendlichen, die sich in der Initiative „Schokofair“ engagieren. Ihre Forderungen trugen die Junior-Aktivisten in einem Gespräch am Mittwoch, 8. Oktober 2014, Mitgliedern des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung sowie dem Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) vor. Die Jugendlichen, die auch Unicef-Juniorbotschafter sind, wiesen darauf hin, dass in den Ländern, wo die Kakaobohnen geerntet werden, Kinder häufig ohne Lohn wie Sklaven arbeiteten. Daher müsse die Politik handeln.
Dem stimmten der Bundesminister sowie die Bundestagsabgeordneten zu. Müller hob hervor, dass eine Art Schoko-Tüv schon existiere. Allerdings sei nur ein geringer Anteil der in Deutschland tätigen Firmen und Produzenten dabei. „Das ist viel zu wenig“, urteilte der Minister. Einer gesetzlichen Regelung stünde er offen gegenüber.
Müller verwies aber darauf, dass er ähnliche Konzepte derzeit im Textilbereich umzusetzen versuche, dort aber auf „heftigen Gegenwind“ stoße. Zudem sei die Komplexität der europäischen Handelspolitik zu beachten, die nationale Vorstöße schwierig machten. Der Bundesminister wies zudem darauf hin, dass es international bereits zahlreiche Standards zum Thema Kinderarbeit und faire Bezahlung gebe, es aber in vielen Ländern an der Umsetzung hapere.
Deswegen sei es wichtig, dass die Kinder und Jugendliche „immer mal wieder nerven“, betonte Beiratsvorsitzender Andreas Jung (CDU/CSU). In der Politik müssten Fragen häufig gestellt werden, um etwas zu bewegen. Jung berichtete den „Schokofair“-Aktivisten, dass das Gremium sich ebenfalls für den fairen Handel der Schokoladenprodukte einsetze. Derzeit werde ein Positionspapier erarbeitet, das dann in die Fraktionen getragen werden soll.
Bundesentwicklungsminister Müller lud die Jugendlichen ein, Ende November bei der Entwicklung einer „Zukunftscharta“ mitzuwirken. Diese soll dann der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) übergeben werden. (scr/08.10.2014)