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Berlin: (hib/PK) Die Sicherheitsbehörden haben die aus Deutschland nach Syrien ausgereisten radikalen Islamisten hinsichtlich ihres soziokulturellen Hintergrunds analysiert und festgestellt, dass die Radikalisierung keinem typischen Profil folgt. Es lägen Informationen über 378 Personen vor, die bis Ende Juni 2014 „mit islamistischer Motivation in Richtung Syrien ausgereist“ seien, heißt es in der Antwort der Regierung (18/2865) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/2679) über das Ende des Aussteigerprogramms HATIF durch den Verfassungsschutz.
Demnach sind die ausgereisten Personen zwischen 15 und 63 Jahre alt und zu 89 Prozent männlich. 229 wurden in Deutschland geboren, mehr als 60 Prozent besitzen entweder nur die deutsche Staatsbürgerschaft oder zusätzlich noch mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit. Etwa jeder Dritte verfüge über einen Schulabschluss. In 73 Fällen sei bekannt, dass sie bis zu ihrer Ausreise eine Schule besucht hätten, darunter 21 ein Gymnasium, weitere 23 hätten eine Ausbildung und acht ein Studium abgeschlossen. Zudem hätten 46 dieser mutmaßlichen Islamisten eine Ausbildung und 43 ein Studium begonnen. 21 Prozent waren bei der Ausreise arbeitslos.
In 240 Fällen wuchsen die überwiegend jungen Leute in Familien mit mindestens einem muslimischen Elternteil auf. „Radikalisierungsfaktoren“ waren den Angaben zufolge zu 30 Prozent Freunde und zu 23 Prozent Kontakte zu salafistischen Moscheen oder Gebetsräumen. Ferner spielten Koran-Verteilaktionen zu 17 Prozent und Islam-Seminare zu 15 Prozent eine Rolle bei der Radikalisierung. Auch das Internet ist in 18 Prozent der Fälle an der Entwicklung beteiligt, wobei Quantität und Qualität der Nutzung schwer zu erfassen seien.
In 196 (52 Prozent) Fällen sei „eine islamistisch-djihadistische Ausreisemotivation“ zu konstatieren, 70 Personen wollen aus „humanitären“ Gründen nach Syrien gereist sein.
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