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Berlin: (hib/HAU) Die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verabschiedete Agenda 2020 erhöht aus Sicht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) die Chancen der deutschen Bewerberstädte Hamburg und Berlin, den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 zu erhalten. Diese Ansicht vertrat DOSB-Vorstandsmitglied Bernhard Schwank am Mittwoch vor dem Sportausschuss. „Die Agenda 2020 ist ein gutes Signal für Hamburg und Berlin und eröffnet neue Handlungsspielräume“, sagte Schwank vor den Abgeordneten.
Schwank sprach zugleich von den einschneidendsten Veränderungen beim IOC in den letzten 20 oder 30 Jahren. Es sei damit die Grundlage gelegt worden, um die Olympischen Spiele nachhaltiger und kostengünstiger stattfinden zu lassen. Der DOSB, so dessen Vorstandsmitglied Schwank weiter, sei auf mehreren Ebenen in den Diskussionsprozess rund um die Agenda eingebunden gewesen. So habe man beispielsweise Änderungen beim Bewerbungsprozess vorgeschlagen und für mehr Klarheit und Transparenz bei der Budgetstruktur geworben. Auch die Stärkung der Nachhaltigkeit sei ein Anliegen des DOSB gewesen. „Wir finden uns an vielen Stellen der Agenda wieder“, zeigte sich Schwank zufrieden auch wenn die Ansichten des DOSB nicht zu einhundert Prozent durchgeschlagen hätten.
Besonders positiv bewertete Schwank, dass künftig auch Sportstätten in Nachbarstaaten genutzt werden dürfen, wenn es mit Blick auf die Nachhaltigkeit keinen Sinn mache, diese in dem Land der Bewerberstadt zu errichten. Ebenso sei erreicht worden, dass der gemeinhin als Knebelvertrag geltende „Host-City-Vertrag“ künftig öffentlich gemacht werden müsse. Zudem werde es künftig einen eigenen olympischen Fernsehkanal im Internet und eine Lobbyistenliste geben. „Die Agenda 2020 ist der richtige Schritt zu mehr Augenmaß und mehr Bescheidenheit“, urteilte der DOSB-Vertreter. Zwar werde sich in der Umsetzung erst zeigen, was davon in der Realität tatsächlich ankommt. Die ersten Anzeichen seien aber durchaus positiv, sagte Schwank.
Claudia Bokel, Athletensprecherin im IOC, zeigte sich erfreut, dass die Sportler künftig besser in Entscheidungsprozesse einbezogen werden sollen. Aus ihrer Sicht „ganz wichtig“ ist auch, dass die Anstrengungen rund um die „duale Karriere“ der Sportler weiter intensiviert werden sollen. Bokel machte IOC-Präsident Thomas Bach für die Reformbemühungen des IOC verantwortlich. Mit seiner Wahl zum Präsidenten sei es zu einer Umbruchstimmung im IOC gekommen. Bach, so die ehemalige Degenfechterin weiter, habe alle ermutigt, Meinungen und Ideen zu äußern. „Jeder der wollte, konnte etwas einbringen“, sagte Bokel.
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