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Berlin: (hib/AW) Zehn Jahre nach der Einweihung des Holocaust-Denkmals in Berlin im Jahr 2004 hat der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Uwe Neumärker, eine positive Bilanz gezogen. Mehr als eine halbe Million Besucher habe allein das Informationszentrum unter dem Stelenfeld zu verzeichnen, sagte Neumärker am Mittwoch vor dem Kulturausschuss. Die Besucherzahlen des offenen gestalteten Stelenfeldes könnten nicht erfasst werden. Neumärker informierte den Ausschuss über die Arbeit und Vorhaben der Stiftung. Jährlich würden rund 2.000 Führungen und Bildungsveranstaltungen durchgeführt, 70 Prozent richteten sich an Jugendliche.
Neumärker erinnerte daran, dass es die Aufgabe der Stiftung sei, auf das Schicksal aller Opfer des Nationalsozialismus hinzuweisen. Dies werde unter anderem mit der Wanderausstellung zu den Opfern der NS-Militärjustiz, den Denkmälern für die verfolgten Homosexuellen, die ermordeten Sinti und Roma sowie die Opfer der „Euthanasie“-Morde gewährleistet. Zudem betreibe die Stiftung ein Online-Videoarchiv mit Geschichten von Holocaust-Überlebenden, veranstalte Zeitzeugengespräche und publiziere eine eigene Buchreihe über Überlebende. Hinzu kämen Sonderveranstaltungen und Gedenkprojekte auch in anderen europäischen Ländern.
Nach Aussage Neumärkers sind inzwischen fast alle der 2.711 Betonstelen von Rissbildungen betroffen. Diese Baumängel seien bereits ein Jahr nach der Einweihung aufgetreten. Das im Jahr 2012 eingeleitete Beweisverfahren gegen die Baufirma sei noch nicht abgeschlossen. Der Besuch des Stelenfeldes sei jedoch ungefährlich. Besonders stark betroffene Stelen würden mit Manschetten gesichert. Den Bau des Denkmals für die ermordeten Juden Europas hatte der Bundestag im Jahr 1999 nach jahrelangen und teilweise hitzigen Diskussionen beschlossen. Der Entwurf für das Stelenfeld stammt von dem amerikanischen Architekten Peter Eisenman.
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