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Berlin: (hib/PK) Ein modernes Gesundheitsförderungsgesetz muss nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Gerechtigkeit und Teilhabe für alle ermöglichen. Eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung und eine gute Stressbewältigung könnten dazu beitragen, lange gesund zu bleiben und bis ins hohe Alter mobil zu sein. Was sich einfach anhöre, sei jedoch im Alltag mit Zeitdruck und Hektik in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Kindererziehung oder in der Pflege schwer umsetzbar, heißt es in einem Antrag (18/4327) der Fraktion, der am Freitag (20. März) zusammen mit dem Präventionsgesetz der Bundesregierung (18/4282) beraten werden soll.
Die soziale Lage beeinflusse das Wohlergehen. Eine geringe Bildung und ein niedriges Einkommen, schlechte Wohnverhältnisse und fehlende soziale Teilhabe wirkten sich negativ auf die Gesundheit aus. Um der sozialen Ungleichheit von Gesundheitschancen entgegen zu wirken, komme guter Gesundheitsförderung eine besondere Bedeutung zu. „Gesundheitsförderung umfasst die nichtmedizinische, ganzheitliche individuelle und soziale Primärprävention und stößt Veränderungsprozesse mit allen Beteiligten dort an, wo sie leben, lernen und arbeiten“, heißt es in dem Antrag weiter.
Der Regierung gelinge es in ihrem Gesetzentwurf nicht, die Weichen für diesen grundlegenden Ansatz zu stellen. Bei der Gesundheitsförderung gehe es, im Gegensatz zum medizinischen Präventionsbegriff, um viel mehr als nur um einzelne Krankheiten, deren Verhinderung, Früherkennung oder Behandlung. Mit dem Gesetzentwurf werde versäumt, die Gesundheitsförderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen, zu organisieren und in den Alltagswelten der Bürger dauerhaft zu verankern.
Die Grünen-Fraktion setze dagegen in der Gesundheitsförderung auf Chancengleichheit, Alltagsweltbezug, Teilhabe, Langfristigkeit sowie die Einbeziehung der wesentlichen Akteure einschließlich der Bürger. „Wir wollen allen Menschen ermöglichen, das Wissen, die Kompetenz und die Gelegenheit zu haben, ein gesundes Leben zu führen.“
In dem Antrag wird konkret gefordert, die Gesundheitsbelastungen durch Lärm, Stress oder Unfallgefahren zu senken und „gesundheitsfördernde Ressourcen“ wie soziale Netzwerke, Bildung, Ernährung und Bewegung zu stärken.
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