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Berlin: (hib/HAU) Die Schwerpunktsetzung bei der vom 28. bis 30. Mai in Berlin stattfindenden 5. Unesco-Weltsportministerkonferenz stößt auf Kritik von SPD- und Grünen-Fraktion. Das wurde während einer Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch deutlich. Die von Unesco und Bundesregierung ausgerichtete Konferenz soll sich vorrangig mit den drei Themen Zugang zum Sport für alle, der Nachhaltigkeit von Sportgroßereignissen und der Korruption im Sport beschäftigen. Aus Sicht der beiden Oppositionsfraktionen findet der Anti-Dopingkampf zu wenig Berücksichtigung.
Vom größten sportpolitischen Ereignis im Jahr 2013 sprach Gerhard Böhm, Abteilungsleiter Sport im Bundesinnenministerium (BMI) vor dem Ausschuss. Es sei eine Ehre, diese Konferenz auszurichten, an der ein Großteil der Sportminister aus den 195 Unesco-Mitgliedstaaten teilnehmen wird. Derzeit befinde sich das BMI in der Zielgeraden bei der Vorbereitung. Der Ministeriumsvertreter machte deutlich, dass man in den drei Themenbereichen ein Bewusstsein für die Problematik schaffen wolle. Einige der Mitgliedstaaten hätten beispielsweise zu Beginn der Vorbereitungen das Thema Korruption im Sport für sich als irrelevant erklärt. Inzwischen habe sich da einiges geändert, sagte Böhm und fügte hinzu: „Wir werden aber nicht für alles eine Lösung finden.“ Ergebnis der Konferenz soll die Berliner Erklärung sein, die schließlich auch von der Unesco-Generalversammlung verabschiedet werden soll.
Martin Gerster (SPD) zeigte sich verwundert, dass die Dopingbekämpfung nicht ein Hauptthema der Konferenz ist. Auch aus Sicht von Viola von Cramon (Bündnis 90/Die Grünen) hätte darauf ein größerer Fokus gelegt werden müssen. BMI-Vertreter Böhm machte deutlich, dass der Anti-Doping-Kampf bei der Konferenz „nicht ausgespart wird“. Das Thema stehe auf der Tagesordnung, sei aber kein zentraler Punkt. Böhm verwies darauf, dass die Auswahl der Themen maßgeblich von der Unesco bestimmt wurde. „Wir haben als Ausrichter - mehr als es sonst üblich ist - auf bestimmten Themen bestanden“, machte er deutlich. Auf die Frage Gersters, warum man die Chance nicht nutze, um für München als Bewerber für die Winterspiele 2022 zu werben, verwies der Ministeriumsvertreter auf die Autonomie des Sports. Die Bundesregierung könne und werde eine eventuelle Bewerbung unterstützen. Zuallererst müsse aber der organisierte, autonome Sport darüber entscheiden, ob er sich mit München bewirbt.
Kein Verständnis für die Kritik der Opposition zeigte Klaus Riegert (CDU). Es werde einmal mehr das Haar in der Suppe gesucht, sagte er. Seiner Ansicht nach wurden von den Ausrichtern wichtige Themenschwerpunkte gesetzt, die „ausgewogen gewählt wurden“.
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