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Berlin: (hib/ROL) Die SPD-Bundestagsageordnete Simone Raatz wurde in der Sitzung des Ausschuss für Bildung und Forschung im Berliner Paul-Löbe-Haus am Mittwochvormittag zur stellvertretenden Ausschussvorsitzenden für die 18. Legislaturperiode gewählt. Zum Obmann für die Union wurde Uwe Schummer (CDU) ernannt.
Zudem befasste sich der Ausschuss mit dem Berufsbildungsbericht 2013 (17/13650), der die Ausbildungsmarktsituation des Jahres 2012 thematisiert. Obwohl der Bericht schon im Mai 2013 erschienen ist, konnte er in der voran gegangenen Legislaturperiode nicht mehr beraten werden. Die Zahl der geschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge ging 2012 um 3,2 Prozent zurück. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einerseits bilden immer weniger Betriebe aus, andererseits stieg aber die Zahl an unbesetzt gebliebenen betrieblichen Ausbildungsplätzen um 12,1 Prozent auf 33.275 Ausbildungsstellen - ein neuer Höchststand. Der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller (CSU) sagte: „Vor allem kleine und mittlere Unternehmen können keine geeigneten Bewerber finden. Großunternehmen haben es da einfacher.“ Hinzu kommt erschwerend, dass trotz sinkender Schulabgängerzahlen die Anzahl der Bewerber stieg, die keinen Ausbildungsplatz fanden. Im Vergleich zu 2011 nahm sie um 38,2 Prozent zu. Das entspricht 15.650 erfolglosen Bewerbern. „Die Wünsche der Bewerber und die Realität des Angebots passen zu häufig nicht zusammen“, sagte Müller. Zudem machte er deutlich, dass der Trend aus 2012 sich auch im Jahr 2013 fortgesetzt hat.
Der Vertreter der CDU/CSU betonte, dass das duale Ausbildungssystem zwar weltweit einen Ruf wie „Donnerhall“ habe, nur im eigenen Land gelte es als „verstaubt“. Er mahnte: „Das System droht zu erodieren.“
Ähnlich kritisch äußerte sich die Vertreterin der Linken. Sie forderte zudem, der Frage nachzugehen, was für die Betriebe eigentlich „geeignete“ Bewerber seien.
Der Vertreter der SPD setzte sich dafür ein, das System genauer unter die Lupe zu nehmen. Es dürfe künftig „keinen Abschluss ohne Anschluss“ mehr geben. Die zahlreichen Übergangsmaßnahmen zwischen Schule und Ausbildung seien „nicht alle vernünftig“.
Auch der Vertreter der Grünen schloss sich den kritischen Worten seiner Vorredner an und forderte für die duale Ausbildung stärker als bisher zu werben. Er sagte: „Die Gleichberechtigung zur akademischen Ausbildung muss stärker betont und gelebt werden.“
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