Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > 07
Berlin: (hib/PK) Die Krankenhäuser in Deutschland sind nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf die künftigen Herausforderungen nicht ausreichend vorbereitet. Der demografische Wandel führe zu einer zunehmenden Zahl älterer und chronisch kranker Patienten, schreiben die Abgeordneten in einem Antrag (18/5381) und verlangen grundsätzliche Veränderungen in der Finanzierung und Ausstattung der Häuser.
So sei damit zu rechnen, dass im Jahr 2020 jeder fünfte Krankenhauspatient an Demenz leide. Die Kliniken müssten sich dieser Entwicklung stellen. Künftig komme es auf eine engere Verzahnung mit der ambulanten Versorgung an, eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen und eine Aufwertung der Pflege. Nötig seien ferner vor allem im ländlichen Raum flexiblere Versorgungsstrukturen.
Die aktuellen Probleme seien unübersehbar. So steige durch den Personalabbau der zurückliegenden Jahre die Belastung für die Pflegekräfte. Hinzu komme eine hohe Zahl von Krankenhausinfektionen infolge multiresistenter Keime und oft mangelnder Hygiene. Die Bevölkerung sehe dies mit großer Sorge. Zudem bestehe ein Investitionsstau von mindestens zwölf Milliarden Euro. Die Probleme offenbarten erheblichen Reformbedarf, heißt es in dem Antrag weiter.
Die Abgeordneten fordern konkret, die Krankenkassen an der Investitionsfinanzierung, aber dann auch an der Krankenhausplanung zu beteiligen. Ferner sollte gemeinsam mit den Ländern eine sektorübergreifende Versorgungsplanung entwickelt werden. Bei der Pflege in Kliniken müsse eine verbindliche Personalbemessung eingeführt werden. Zudem müssten sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessern auch im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Auch unterwegs aktuell informiert mit der kostenlosen App "Deutscher Bundestag" und unter m.bundestag.de.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentsnachrichten
Verantwortlich: Jörg Biallas
Redaktion: Alexander Heinrich, Claudia Heine, Michael Klein, Claus Peter Kosfeld, Hans Krump, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein