Menu | Plenum | Parlaments-TV |
Finanzen/Unterrichtung- 03.09.2015
Berlin: (hib/HLE) Der inländische Absatz von Biokraftstoffen ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant geblieben. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrem als Unterrichtung (18/5893) vorgelegten Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2014. So seien im vergangenen Jahr 1,97 Millionen Tonnen Biodiesel und damit etwas mehr als im Vorjahr (1,77 Millionen Tonnen) abgesetzt worden. Außerdem wurden 1,23 Millionen Tonnen Bioethanol, das Ottokraftstoffen beigemischt werden kann, abgesetzt (2013: 1,21 Millionen Tonnen). Zudem kamen 340.000 Tonnen hydriertes Pflanzenöl (2013: 440.000 Tonnen) zum Einsatz. Durch diese Biokraftstoffe hätten im vergangenen Jahr 5,2 energetische Prozent des Kraftstoffbedarfs gedeckt werden können. Auch 2013 habe dieser Wert 5,2 energetische Prozent betragen.
In dem Bericht spricht die Regierung auch das Problem indirekter Landnutzungsänderungen an. Bei der Umwandlung von Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand wie Regenwäldern in Flächen mit niedrigem Kohlenstoffbestand (zum Beispiel landwirtschaftliche Nutzflächen) könne es zur Freisetzung erheblicher Mengen von Kohlenstoff in Form von Treibhausgasemissionen sowie zur Gefährdung ökologisch wertvoller gebiete kommen. "Die EU-Nachhaltigkeitskritierien für Biokraftstoffe schließen Umwandlungen solcher Flächen mit dem Ziel , darauf Biokraftstoffe zu produzieren, praktisch aus", stellt die Regierung fest, schreibt aber andererseits auch: "Nicht ausgeschlossen war jedoch, dass Biomasse für energetische Zwecke auf Flächen produziert wird, die vorher zur Produktion von Biomasse für andere Zwecke (zum Beispiel Lebens- oder Futtermittel) genutzt wurden, und deren Produktion infolgedessen zumindest teilweise in Gebiete mit hohem Kohlenstoffbestand (zum Beispiel Wälder oder Moore) oder mit hoher biologischer Vielfalt verdrängt wird." Auf diesem Wege könnte die energetische Nutzung von Bioenergie mittelbar Treibhausgasemissionen verursachen und ökologisch wertvolle Gebiete gefährden. Durch steigende Nachfrage steige der Druck auf Flächen, die bisher nicht zur landwirtschaftlichen Produktion genutzt würden.