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Auf dem südlichen Teil des Gendarmenmarktes entstand in den Jahren von 1700 bis 1708 nach Entwürfen von Martin Grünberg die "Neue oder Deutsche Kirche" als Gotteshaus für die in der Friedrichstadt wohnenden reformierten Berliner. Der Name kam von der im Gottesdienst gebräuchlichen deutschen Sprache - in der Kirche gegenüber hielten die aus Frankreich vertriebenen Protestanten, die Hugenotten, ihren Gottesdienst auf Französisch. Der Grundriss der eher bescheidenen Kirche war ungewöhnlich: An den Seiten eines gleichmäßigen Fünfecks waren fünf Flügel angeordnet, die innen rund ausgebildet waren.
1780 begann der Bau der beiden identischen hohen Kuppeltürme, die seit ihrer Fertigstellung 1785 die Kirchengebäude in den Hintergrund treten lassen. Der Turm an der Deutschen Kirche stürzte allerdings während der Bauarbeiten am 28. Juli 1781 ein und musste neu errichtet werden. Wegen der Kuppelform der Türme setzte sich schon bald für die beiden Kirchen auf dem Platz die Bezeichnung "Dom" durch.
Auf den zum Gendarmenmarkt gelegenen Stufen des Deutschen Doms wurden am 22. März 1848 in 183 Särgen die Toten der Barrikadenkämpfe, die so genannten Märzgefallenen, aufgebahrt und geehrt; Adolph Menzel hielt diese Szene in dem bekannten Gemälde fest.
Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, blieb der Deutsche Dom fast 40 Jahre lang eine Ruine. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begann die DDR mit dem Wiederaufbau des Gebäudes, für das sie die Einrichtung einer "Kunsthalle Berlin" vorgesehen hatte. Das Ende der DDR stoppte allerdings zunächst die Bauarbeiten, bis dann in den Jahren 1993 bis 1996 der endgültige Ausbau zu einem modernen Ausstellungsgebäude für den Deutschen Bundestag erfolgte.