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Über einen gemeinsamen Antrag der Oppositionsfraktionen von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen mit der Forderung nach mehr Verbindlichkeit für die Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung (17/9978) entscheiden die Abgeordneten des Bundestages am Donnerstag, 21. Februar 2013. Für die Debatte ist eine Dreiviertelstunde vorgesehen. Sie beginnt voraussichtlich um 20.45 Uhr und wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
Frauen seien in Wissenschaft und Forschung vor allem in Leitungsfunktionen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Zwar sind in den letzten Jahren einige Fortschritte festzustellen, doch die Entwicklungsdynamik ist zu langsam und die Ergebnisse sind unbefriedigend, finden die Oppositionsfraktionen aus SPD, der Linken und den Grünen.
Deshalb fordern sie, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen verbindlich zu verpflichten, Zielquoten zu bestimmen. Die Nichterfüllung soll Konsequenzen in der regulären Mittelvergabe haben. Während der Frauenanteil 2009 beim Bachelor noch bei 51,7 Prozent lag, waren bei C4- und W3-Positionen Frauen nur noch mit 13,6 Prozent vertreten.
Weiter wird die Bundesregierung aufgefordert, gemeinsam mit den Ländern in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) den im November 2011 in der GWK gefassten Beschluss, Zielquoten nach dem Kaskadenmodell in den Forschungsorganisationen einzuführen, weiter zu entwickeln und verbindlich auszugestalten.
Die Anlehnung an das Kaskadenmodell bedeutet, dass der Frauenanteil auf einer Qualifikationsstufe mindestens so hoch sein muss, wie der Anteil auf der jeweils niedrigeren Stufe. Zudem schlagen sie vor, ab 2013 die Vergabe eines Teils der Mittel des Pakts für Forschung und Innovationen an die Erfüllung quantifizierter gleichstellungspolitischer Ziele zu binden. Ferner sollen, institutionelle und projektgebundene Forschungsförderung an gleichstellungspolitische Verpflichtungen geknüpft werden. (eis/rol/19.02.2013)