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Junge Menschen, die in Deutschland eine Ausbildung beginnen wollen, finden auf dem Arbeitsmarkt derzeit eine günstige Situation vor. Viele Betriebe konkurrieren um die Auszubildenden, heißt es im Berufsbildungsbericht 2013, der am Freitag, 28. Juni 2013, ab etwa 14.20 Uhr 45 Minuten lang zur Debatte steht. Der zunehmende Wettbewerb um Nachwuchskräfte stärke die Position und Auswahlmöglichkeiten der Ausbildungsbewerber. 2012 hätten vor allem kleine und mittlere Unternehmen vielerorts Schwierigkeiten gehabt, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze sei mit 33.275 Stellen im Jahr 2012 die höchste seit Langem.
Die Debatte wird ab etwa 14.20 Uhr live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
Entsprechend habe sich die Zahl der Altbewerber um 3,3 Prozent verringert und die Zahl junger Menschen im Übergangsbereich sei um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt sei 2012 ein Rückgang der Zahl der Ausbildungsverträge um 3,2 Prozent zu konstatieren. Dieser gehe jedoch maßgeblich auf den gezielten Abbau außerbetrieblicher Ausbildungsverträge zurück. Diese verringerten sich um 15 Prozent.
Der Rückgang der betrieblichen Ausbildungsverträge um 2,5 Prozent gründe sich auf die hohe Zahl an unbesetzt gebliebenen betrieblichen Ausbildungsplätzen. Dieser Rückgang sei nicht nur eine Folge der demografisch bedingten Abnahme von Schulabgängern, sondern auch der unzureichenden "Matching" von potenziellem Angebot und bestehender Nachfrage zu sehen. Der Begegnung dieses Problem, so heißt es im Bericht, sei eine zentrale Herausforderung der kommenden Jahre.
Die Zahl der Schulabgänger mit Haupt- und Realschulabschluss gehe weiter zurück. Verglichen mit 2005 sei im Jahr 2012 eine Abnahme um rund 169.000 Abgänger zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2011 seien es 8500 Schulabgänger weniger gewesen.
Die Bundesregierung ist davon überzeugt, dass der bestehende Qualifikationsmix von beruflichen und akademischen Ausbildungen ein Erfolgsmodell und das Rückgrat der wirtschaftlichen Leistungskraft Deutschlands ist, heißt es im Bericht. Daher gelte es, die berufliche Bildung als tragende Säule des deutschen Bildungssystems zu erhalten und zukunftsfest auszurichten.
Nach Ansicht der Koalition ist das deutsche duale System ein "Erfolgsmodell", denn die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist mit acht Prozent am niedrigsten in ganz Europa. Deshalb fordern CDU/CSU und FDP in ihrem Antrag die Bundesregierung, im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel Kooperationen mit europäischen Nachbarländern und ausgewählten außereuropäischen Ländern, Initiativen für den Auf- und Ausbau dualer Bildungsgänge an weiteren deutschen Auslandsschulen sowie duale Studiengänge zu unterstützen.
Die Grünen wollen die Bildungschancen im Lebensverlauf verbessern und die berufliche Ausbildung stärken. Dazu sollennotwendige Strukturreformen zur Modernisierung und Öffnung der beruflichen Bildung umgesetzt werden, um die nach Ansicht der Grünen wenig effizienten Maßnahmen des bisherigen Übergangssystems in eine effektive Förderung zu überführen. Die betriebliche Ausbildung soll konjunkturunabhängiger werden. Dabei sollen viel mehr als bisher individuelle Lern- und Ausbildungspfade möglich werden.
Außerdem wollen die Grünen, die Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche verringern, Erfolgsquoten erhöhen.Die Maßnahmen zur Förderung von Ausbildung sollen zwischen den einzelnen Bundesressorts stärker als bisher abgestimmt werden.
Die Linke will hingegen das Recht auf Ausbildung umsetzen und berufliche Perspektiven für alle garantieren. Der Debatte liegen der Berufsbildungsbericht 2013 (17/13650), der Antrag von CDU/CSU und FDP "Duale Ausbildung exportieren – Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union bekämpfen, kooperative Berufsbildung weltweit steigern" (17/13484), der Antrag der Grünen "Bildungschancen im Lebensverlauf verbessern – Berufliche Ausbildung stärken" (17/13554), der Antrag der Linken "Das Recht auf Ausbildung umsetzen – Berufliche Perspektiven für alle garantieren" (17/14119) sowie der Antrag der Grünen "Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche verringern, Erfolgsquoten erhöhen" (17/5489, 17/14085) zugrunde. Hinzu kommt ein Antrag der SPD, die betriebliche Ausbildung weiterzudenken, die Qualität zu erhöhen und Gleichwertigkeit durch einen attraktiven dualen Bildungsweg herzustellen (17/14134), über den direkt abgestimmt wird. (rol/26.06.2013)