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Den Wissenschaftspreis 2012 des Deutschen Bundestages erhielt heute Dr. Friederike Lange für die Schrift „Grundrechtsbindung des Gesetzgebers. Eine rechtsvergleichende Studie zu Deutschland, Frankreich und den USA“. Bundestagspräsident Norbert Lammert überreichte den Preis bei einer Feierstunde im Reichstagsgebäude.
Nach Auffassung der Jury handelt es sich bei Langes Studie, mit der sie 2009 promoviert hatte, um eine überragende Dissertation zur Frage, wie die Entscheidungshoheit des demokratisch legitimierten Gesetzgebers mit den Anforderungen an die Effektivität der Grundrechte in Einklang gebracht werden kann. Friederike Lange ermutige in ihrer Studie den Gesetzgeber, seine wichtige und eigenständige Rolle wahrzunehmen, sagte die Laudatorin und Jurymitglied, Prof. Dr. Ute Sacksofsky von der Universität Frankfurt am Main. „Selbstverständlich darf der Gesetzgeber verfassungsgerichtliche Entscheidungen nicht ignorieren, aber es ist wünschenswert, dass er sich seiner zentralen Rolle bewusst wird und nicht in ‚vorauseilendem Gehorsam‘ seinen eigenen Spielraum übermäßig verkürzt“, betonte Sacksofsky. Gelobt wurde auch, dass das Buch klar und verständlich geschrieben und auch für Nichtjuristen gut lesbar sei.
Dass das preisgekrönte Werk die Bedeutung und Eigenständigkeit sowie den Spielraum des Parlaments bei der Interpretation der Grundrechte auf juristisch überzeugende Weise herleite, hob Bundestagspräsident Lammert hervor. Er bat die Preisträgerin, die zurzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverfassungsgericht arbeitet, ihre Einsichten über die Eigenständigkeit des Parlaments an ihrem jetzigen Arbeitsplatz "in wirkungsvoller Weise" zu vermitteln. Er selbst habe schon dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle zu seiner preisgekrönten Mitarbeiterin gratuliert.
Der Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages, der alle zwei Jahre verliehen wird und mit 10.000 Euro dotiert ist, würdigt hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die zur Beschäftigung mit Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen.
Weitere Informationen zum Wissenschaftspreis finden Sie unter http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/parlamentspreise/wissenschaftspreis/index.html
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