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© Wiesław Smętek
1. bis 17. Juni 2016
Die Ausstellung „Polen und Deutsche – Geschichten eines Dialogs“ zeigt das polnisch-deutsche Verhältnis im 20. Jahrhundert. Der Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 leitete eine Zeit der Vernichtung, des Leids und der Erniedrigung vieler Millionen Polen ein, darunter ihrer Elite und fast aller polnischen Juden. Die Beschlüsse von Jalta und Potsdam über die Veränderung der Grenzen Nachkriegspolens und -deutschlands vertieften und verstärkten die gegenseitige Feindschaft und das Misstrauen, während die Grenze an Oder und Neiße jahrelang eine polnisch-deutsche Streitfrage blieb. Dennoch begann in den sechziger Jahren der Bau von Wegen zur Verständigung von Polen und Deutschen.
Seinen Anfang nahm dieser Dialog jenseits der offiziellen staatlichen Strukturen; er wurde von einer Gruppe mutiger Polen und Deutscher, sowohl aus der DDR als auch der Bundesrepublik, angebahnt. Von besonderer Bedeutung war dabei der Dialog christlicher Kreise. Dank des Briefes der polnischen Bischöfe mit dem Satz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“, dank der Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland, dank des Vertrages über die Grundlagen der Normalisierung 1970 und dank des deutschen Schuldeingeständnisses durch Willy Brandt vor dem Denkmal für die Opfer des Ghettos in Warschau sind die Versöhnungsmesse in Kreisau 1989, der Grenzvertrag von 1990 und der am 17. Juni 1991 unterzeichnete Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit möglich geworden. Dieser Vertrag zeichnete neue Perspektiven für die polnisch-deutsche Zusammenarbeit, denn ohne eine gute polnisch-deutsche Nachbarschaft hätte die Erweiterung der NATO und der Europäischen Union nicht erfolgen können.
Die Ausstellung „Polen und Deutsche - Geschichten eines Dialogs“ erzählt somit von dem Weg, den wir von Krieg und Feindschaft über die Versöhnung zu Partnerschaft und Zusammenarbeit zurückgelegt haben. Sie veranschaulicht die Besonderheit des polnisch-deutschen Dialogs, das dichte Netz zwischenmenschlicher, kultureller und wirtschaftlicher Kontakte, spricht aber auch die Themen der beiderseitigen Zusammenarbeit an, bei denen nach wie vor Dialogbedarf besteht.
Die nun gezeigte Ausstellung des Museums der Geschichte Polens basiert auf der Ausstellung „Mut und Versöhnung“, welche vom Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung entwickelt wurde. Finanziert wird die Ausstellung aus Mitteln des Außenministeriums und des Sejm der Republik Polen. Partner: Botschaft der Republik Polen in Berlin. Kurator: Prof. Dr. Waldemar Czachur Weitere Informationen zum Museum der Geschichte Polens finden Sie im Internet unter http://muzhp.pl/pl
Die Ausstellung kann nach den Zutrittsbedingungen des Deutschen Bundestages nur nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Dabei ist der vollständige Vor- und Zuname, das Geburtsdatum, sowie das Datum und die Uhrzeit des gewünschten Besuchstermines anzugeben.
Paul-Löbe-Haus
Eingang West
Konrad-Adenauer-Straße 1
11011 Berlin
1. bis 17. Juni 2016
montags bis freitags 9.00 bis 17.00 Uhr
Telefon: +49 (0)30 227 38883
E-Mail:ausstellungen@bundestag.de
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