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Berlin: (hib/PK) Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Blutgerinnungshemmer sind in den zurückliegenden Jahren sprunghaft gestiegen. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/4701) auf eine Kleine Anfrage (18/4502) der Fraktion Die Linke berichtet, lagen die Ausgaben für Blutverdünner (Antikoagulantien) im Jahr 2008 noch bei insgesamt gut 68 Millionen Euro. Mit dem Markteintritt neuer Mittel wie Xarelto oder Pradaxa erhöhten sich die Gesamtkosten auf gut 675 Millionen Euro im Jahr 2014.
Die Kosten für neuere und ältere Gerinnungshemmer gehen den Angaben zufolge dabei drastisch auseinander. So werden die durchschnittlichen monatlichen Therapiekosten im Fall Xarelto mit 100,50 Euro angegeben, für Pradaxa mit 96,90 Euro und für Generika mit dem Wirkstoff Phenprocoumon mit 4,80 Euro. Ein gängiges Blutverdünnungsmittel mit Phenprocoumon ist zum Beispiel Marcumar.
Was mögliche Gesundheitsrisiken durch den Gerinnungshemmer Xarelto (Wirkstoff Rivaroxaban) betrifft, sieht die Regierung derzeit keinen Handlungsbedarf. Alle zugelassenen Medikamente unterlägen einer ständigen Beobachtung auf mögliche Risiken. Meldungen über Nebenwirkungen würden auf Risikosignale hin untersucht. Aus den vorliegenden Meldungen, die dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorlägen, ergebe sich kein neuer Handlungsbedarf. Die letzte routinemäßige Überprüfung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses von Xarelto sei im Oktober 2014 „mit Bestätigung eines positiven Verhältnisses“ abgeschlossen worden. Bei neuen Arzneimitteln würden Verdachtsfälle erfahrungsgemäß auch häufiger gemeldet als bei lang eingeführten Präparaten.
Die blutgerinnungshemmende Wirkung von Xarelto lasse sich im Übrigen mit demselben Mittel aufheben, das auch bei Blutungen unter Marcumar wirksam sei, heißt es in der Antwort weiter. Somit existiere für Xarelto ein zugelassenes und weit verfügbares Gegenmittel, das notfalls Blutungen stoppen könne.
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