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Berlin: (hib/PK) Die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge müssen nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine bessere psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung erhalten. In einem Antrag an den Bundestag (18/6067) heißt es dazu, rund 40 Prozent aller Flüchtlinge seien traumatisiert, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, die oft über Monate Todesangst, Hunger und Durst erlebt hätten. Viele Kinder litten zudem unter sozialer Isolation und der Trennung von Bezugspersonen.
Die dringend benötigte Behandlung erhielten psychisch kranke Flüchtlinge nur im Einzelfall, weil die Minimalversorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) die psychotherapeutische Versorgung in der Regel ausschließe. Überdies würden die fast immer benötigten Dolmetscher von den Krankenkassen nicht finanziert.
Die Abgeordneten verlangen nun in ihrem Antrag, allen Berechtigten nach dem AsylbLG die kompletten Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu gewähren und ihnen hierzu eine Gesundheitskarte zur Verfügung zu stellen. Ferner müssten geeignete Instrumente entwickelt werden, um traumatisierte Asylsuchende frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln. Die Flüchtlinge müssten auch rasch über mögliche Hilfen informiert werden.
Gemeinsam mit den Ländern sollte die Finanzierung der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer sichergestellt und ihr Ausbau gefördert werden. Um die Versorgung zu verbessern, schlagen die Abgeordneten außerdem vor, Sonderbedarfszulassungen für fremdsprachige Psychotherapeuten zu ermöglichen.
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