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Berlin: (hib/HLE) Es gibt einen Zusammenhang zwischen Erdgasförderung und Erdbeben. In einer Antwort der Bundesregierung (18/6073) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/5834) nach Erdbebenrisiken der Erdgasförderung heißt es, bei in jüngerer Zeit im Bereich der niedersächsischen Erdgasfelder aufgetretenen Beben sei bei Untersuchungen der Zusammenhang zwischen Förderung und Seismizität als "wahrscheinlich" oder sogar "sehr wahrscheinlich" eingestuft worden. Durch Messungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) seien seit 1993 in Norddeutschland im Bereich der Erdgasfelder insgesamt 56 Beben nachgewiesen worden, von denen einige wenige zu spüren gewesen seien. "Die größte Magnitude trat beim Ereignis von Rotenburg im Jahr 2004 mit einem Wert von 4,4 auf. Alle übrigen seismischen Ereignisse im Zusammenhang mit der Erdgasförderung lagen unter der Magnitude 3. Der BGR sind keine Schäden bekannt, die nachweislich auf diese Beben zurückgeführt werden konnten", schreibt die Bundesregierung. Die Möglichkeit von Schäden durch Erdbeben in Niedersachsen wegen der Erdgasförderung im Bereich der niederländischen Stadt Groningen wird von der Bundesregierung sehr gering eingestuft. Auch eine Gefahr für die Rohölspeicher im Eper Amtsvenn (Nordrhein-Westfalen) sei nicht zu erwarten.
Auf Fragen nach den Auswirkungen der Anwendung von Fracking-Technologie bei der Erdgasförderung antwortet die Regierung, nach dem Kenntnisstand der BGR sei keine der bislang in norddeutschen Erdgasfeldern durchgeführten Fracking-Maßnahmen nachweisbar mit Seismizität verbunden. Untersucht worden seien 327 Fracking-Maßnahmen, die in Niedersachsen seit 1961 im Rahmen der Gewinnung von Erdgas durchgeführt worden seien.
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