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„Mit Richard von Weizsäcker verliert unser Land eine seiner herausragenden Persönlichkeiten und eine zentrale Identifikationsfigur“, schreibt Bundestagspräsident Norbert Lammert in einem Kondolenzbrief an die Frau des verstorbenen Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
In von Weizsäckers Leben spiegele sich fast ein ganzes Jahrhundert deutsche und europäische Geschichte wider. „In seine unvergessene Amtszeit als Bundespräsident fielen mit der Wiederherstellung der deutschen Einheit und dem Ende des Kalten Krieges weltbewegende Ereignisse. Dieser glückliche Aufbruch in ein Zeitalter von Frieden und Freiheit in Europa ist untrennbar auch mit seinem Namen verbunden. Als erster Bundespräsident im geeinten Deutschland gelang es Richard von Weizsäcker die unterschiedlichen Befindlichkeiten der Menschen in Ost und West zu erkennen und zusammenzuführen“, heißt es in Lammerts Brief.
Als Bundespräsident habe von Weizsäcker „wegweisende Worte im Umgang mit der selbst erlebten Geschichte gefunden“, schreibt Lammert. „Seine bedeutende Rede, 40 Jahre nach Kriegsende im Deutschen Bundestag, markierte einen Wendepunkt in der Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels deutscher Vergangenheit“.
Weizsäcker, der „innerhalb des politischen Systems als selbstkritische und mahnende Instanz wirkte“, habe auch großes Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger genossen: „sie begegneten ihm bis zuletzt mit tiefer Zuneigung, ja aufrichtiger Bewunderung“, erinnert Lammert.
Der Bundestagspräsident würdigt auch das hohe internationale Ansehen von Weizsäckers, mit dem er es vermocht habe, bei den europäischen Nachbarn Vorbehalte gegenüber der neuen Rolle eines wiedervereinigten Deutschland abzubauen.
„Sein Verständnis einer aufgeklärten, reflektierten politischen Kultur wird weiterwirken“, schreibt Bundestagspräsident Lammert.
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