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Berlin: (hib/HLE) In Deutschland wird immer weniger vom Festnetz aus telefoniert. Im Jahr 2015 wird mit 141 Milliarden abgehenden Gesprächsminuten aus dem Festnetz gerechnet, heißt es in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Tätigkeitsbericht 2014/2015 der Bundesnetzagentur - Telekommunikation (18/7010). Im vergangenen Jahr waren es noch 151 Milliarden Minuten, 2010 sogar noch 193 Milliarden Minuten. Ursächlich für die den Rückgang ist nach Angaben der Netzagentur die zunehmende Verlagerung der Gespräche in die Mobilfunknetze. Außerdem habe die Nutzung von mobilen Kommunikationsnetzen über das Internet (zum Beispiel Instant Messaging Dienste) zugenommen. Die Zahl der SIM-Karten im Mobilfunk war mit 112,4 Millionen (Mitte 2015) im Vergleich zum Jahresende 2014 um rund 200.000 niedriger. Dafür wuchs das mobile Datenvolumen weiter steil an. Nachdem 2013 267 Millionen Gigabyte (GB) über die Mobilfunknetze übertragen wurden, stieg dieser Wert 2014 auf 395 Millionen GB. Nutzer mobiler Internetzugänge hielten sich im 2014 rund 195 Minuten pro Tag im Internet auf, während Nutzer festnetzbasierter Zugänge auf eine Verweildauer von 108 Minuten kamen.
Weiter rückläufig war hingegen der Versand von Kurznachrichten (SMS). Hatte die Zahl der versendeten Kurznachrichten 2012 mit 59,8 Milliarden ihren Höhepunkt erreicht, so fiel der Wert seitdem auf 47,9 Milliarden bis Ende 2013 und sank 2014 weiter auf 22,3 Milliarden. Er liegt damit wieder etwa auf dem Niveau von 2007.
Die Umsatzerlöse auf dem Telekommunikationsmarkt stiegen 2015 leicht auf 57,4 Milliarden Euro an. 2014 hatten sie noch bei 56,8 Milliarden Euro gelegen. Der Anteil der Konkurrenzunternehmen der Deutschen Telekom AG lag wie schon im Jahr zuvor bei 56 Prozent. Ein Nachlassen des intensiven Wettbewerbs sieht die Bundesnetzagentur trotz der Fusion der beiden E-Netzbetreiber nicht.
Die Monopolkommission verlangt in einem der Unterrichtung beigefügten Gutachten eine vollständige Privatisierung der Deutschen Telekom AG. 20 Jahre nach dem ersten Börsengang halte die Bundesrepublik immer noch einen Anteil von 31,8 Prozent an dem Unternehmen, was einem Marktwert von 25,5 Milliarden Euro entspreche. Ein "besonderes Bundesinteresse", das Voraussetzung für eine Beteiligung sei, ist nach Auffassung der Monopolkommission nicht erkennbar. Ein Verkauf der Unternehmensanteile sei nicht nur ordnungspolitisch dringend geboten, sondern würde auch erhebliche Mittel generieren, die zur Förderung des Breitbandausbaus eingesetzt werden könnten.
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