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Anlässlich des internationalen Kindertages haben Mitglieder und Mitarbeiter der Kinderkommission des Deutschen Bundestages am Mittwoch, 1. Juni 2016, das Kinder-, Jugend- und Familienzentrum „FEZ“ in Berlin-Wuhlheide besucht. Dass das FEZ auch mit wechselhaftem Wetter zurechtkommt, davon konnten sich die Besucher aus dem Bundestag überzeugen. Die nach eigenen Angaben größte gemeinnützige Jugendfreizeiteinrichtung Europas bietet jungen Menschen viel Raum, draußen wie drinnen.
Die Abgeordneten tauschten für einige Stunden ihren gewohnten Arbeitsplatz gegen die Kinderwelt des FEZ, um dort mit den Kleinen den internationalen Kindertag zu begehen und sich ein Bild von Berlins beliebtester Freizeiteinrichtung für Kinder zu machen.
Während auf dem Außengelände an der Wuhlheide die Parkeisenbahn ihre Runden drehte, stellten sich die Abgeordneten drinnen im Astrid-Lindgren-Theater den Fragen von Schülerinnen und Schülern der Freien Grundschule Pfefferwerk. Das FEZ mit seinem Theater- und Kinoprogramm, seinen Sportstätten und Ferienangeboten ist ganzjährig eine gefragte Adresse für Schulklassen, Kindergruppen und Familien.
Der internationale Kindertag wurde vom FEZ mit einer großen Party begangen. Vor das Feiern zum Kindertag stellte Schauspieler und Moderator Christian Bahrmann allerdings noch das Politische: „Was sind Eure international verbrieften Rechte als Kinder?“, leitete er die kurze Diskussionsrunde zwischen den Zehnjährigen und den Bundestagsabgeordneten ein. Neben der Reflexion ihrer Grundrechte hatten die Kleinen auch ganz praktische Fragen an den parlamentarischen Besuch aus Berlin-Mitte: Wohin wende ich mich, wenn ich Gewalt erfahre? Wird unsere momentan von Flüchtlingen belegte Turnhalle wieder so hergerichtet wie früher?
Auf alle Kinderfragen gingen der Vorsitzende der Kinderkommission, Nobert Müller (Die Linke), und Ausschuss-Mitglied Eckhard Pols (CDU/CSU), ausführlich ein und gaben Antwort, auch bei Themen, die nicht in ihren Handlungsbereich fielen. Norbert Müller griff das Problem der für Flüchtlinge in Berlin bereitgestellten Sporthallen mit einer Kritik an der Flüchtlingspolitik des Berliner Senats auf. Und Eckhard Pols konnte die kleinen Fragesteller beruhigen: Selbstverständlich werde alles wieder durch die zuständigen Stellen so instandgesetzt wie es die Schüler aus ihrer letzten Sportstunde kennen. Dabei war es Konsens in der Runde, dass Kindern in Not selbstverständlich Hilfe gebührt.
Mit dem Alice-Museum für Kinder und dem „Orbitall-Raumfahrtzentrum“ zeigten FEZ-Geschäfsführer Thomas Liljeberg-Markuse und seine Mitarbeiter noch zwei Highlights der sich als Spiel-, Erlebnis- und Lernort verstehenden Einrichtung. In dem der Internationalen Raumstation (ISS) nachempfundenen Raumfahrtzentrum können Kinder sich spielerisch Wissen über die Raumfahrt aneignen.
Auch im Kindermuseum wird viel Wert auf das Mitmachen gelegt. Wie das Museum aktuelle Themen aus der Lebenswelt der Kinder aufgreift, illustrierte Museumspädagogin Pia Grotsch anhand der aktuellen Ausstellung „Alles Familie!“. An 22 Stationen werden Familien und typische familiäre Situationen gezeigt, eingeführt durch realen Personen und Begebenheiten nachempfundenen Wachsfigürchen.
Bei dem Rundgang durch die nach wahren Geschichten zusammengestellten Räume wird deutlich: Der Begriff der Familie ist heute äußerst vielfältig, ein allgemeingültiges Modell gibt es nicht. Mit Führungen und begleitenden Materialien wie einem selbst zu gestaltenden Familienalbum werden die kleinen Besucher angeregt, sich mit dem Thema Familie zu befassen und über die eigene Situation nachzudenken.
Bei ihrem Besuch in der Wuhlheide gewann die Kinderkommission des Deutschen Bundestages Eindrücke von dem reichhaltigen Angebot des FEZ-Berlin, das auf eine rege Nachfrage von Kindern und Jugendlichen trifft – und das durch ein enormes Engagement der dortigen Mitarbeiter und zahlreicher Ehrenamtlicher getragen wird. (ll/02.06.2016)