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Die internationale Lage im Zeichen terroristischer Bedrohungen, das bilaterale Verhältnis beider Länder sowie Menschenrechtsfragen standen im Mittelpunkt eines Gespräches, zu dem Bundestagspräsident Norbert Lammert den Präsidenten der pakistanischen Nationalversammlung, Sadar Ayaz Sadiq, im Bundestag empfangen hat. Einig waren sich beide Parlamentspräsidenten in der Bewertung, dass dem global operierenden Terrorismus nicht allein mit militärischen Mitteln beizukommen sei.
Erörtert wurde auch das international umstrittene Blasphemiegesetz in Pakistan. Lammert wies darauf hin, dass allein die Existenz eines solchen Gesetzes bestimmten Gruppen eines Landes die scheinbare Rechtfertigung für Verdächtigungen und extreme Aktionen eröffne. Sadiq erläuterte in diesem Zusammenhang das Dilemma, in dem sich die Islamische Republik Pakistan befinde, modernen Gleichheits- und Freiheitsrechten allgemein mehr Geltung zu verschaffen und gleichzeitig den Sichtweisen traditionell eingestellter Bevölkerungsgruppen Rechnung zu tragen.
Lammert bat im Hinblick auf das Thema der staatlichen Reglementierung darum, den politischen Stiftungen und anderen Nichtregierungsorganisationen in Pakistan freie Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten. Er bedankte sich bei seinem Gast für die Zusage, sich bei konkreten Problemen der in Pakistan tätigen deutschen Stiftungen auch persönlich einzuschalten und für Lösungen einzusetzen.
Parlamentspräsident Sadiq hält sich zu einem offiziellen Besuch in Deutschland auf, wo er neben Berlin auch Potsdam besucht. In Berlin hat er neben dem Bundestagspräsidenten auch die Bundeskanzlerin und mehrere Ausschüsse und Gremien des Deutschen Bundestages getroffen.