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Ausschussvorsitzender Alois Gerig, BDL-Bundesvorsitzende Nina Sehnke, BDL-Bundesvorsitzender Sebastian Schaller © DBT/Melde
Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) hat dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages am Mittwoch, 21. September 2016, zum Erntedankfest eine Erntekrone überreicht. „Die runde Krone steht für den Kreislauf der Landwirtschaft, denn die Ernte ist eingefahren und die neue Saat ausgebracht“, sagte Nina Sehnke, Bundesvorsitzende der Deutschen Landjugend (BDL), bei der Übergabe. Der Ernteschmuck wurde in diesem Jahr vom Landjugendbund Saar gestiftet.
Der Ausschussvorsitzende Alois Gerig (CDU/CSU) bedankte sich im Namen aller Ausschussmitglieder und führte fort, dass die Landjugend als nächste Generation der Landwirte die Zukunft der Landwirtschaft und der ländlichen Regionen sei. „Deshalb ist es für uns wichtig, die Perspektiven und Zuversicht auf dem Land zu erhalten“, sagte Gerig.
Doch um die Zukunft sei es nicht überall rosig bestellt, obwohl die Anzahl der Auszubildenden in den „grünen Berufen“ steigen würde und die Landwirtschaft neben viel medialer Kritik dennoch einen guten Stand genieße. „Planungssicherheit“, sagte Senke, sei derweil der entscheidende Faktor für die junge Generation geworden. Wer heute vor einer Investitionsentscheidung stehe und ein finanzielles Risiko eingehen wolle, müsse darauf vertrauen können, dass die derzeit gültigen Vorgaben und Regeln auch in Zukunft gelten.
Die Junglandwirte sprachen die Auswirkungen der Milchkrise, den allgemeinen Bürokratieaufwand und die Folgen der geplanten Novellierung der Düngeverordnung an. „Was ist zu erwarten?“, fragte Martin Junk, Landesvorsitzender des Landjugendbundes Saar, im Hinblick auf den angespannten Milchmarkt. Die Ausschussmitglieder erläuterten, dass mit den laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag rund 58 Millionen Euro Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden, die mit weiteren 58 Millionen Euro aus EU-Mitteln zur Linderung der Probleme durch das Überangebot auf dem Milchmarkt sorgen sollen. Ziel sei es, eine Reduktion der Abgabemenge durch die Hilfszahlungen anzuregen.
Darüber hinaus habe das Parlament mit der Reform des Agrarmarktstrukturgesetzes die Möglichkeit geschaffen, dass die Landwirte, die Molkereien und der Handel von sich aus durch regulative Maßnahmen Eingriffe in den Markt vornehmen können. Daneben habe der Bundestag eine Erhöhung des staatlichen Anteils zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung beschlossen, um den Unternehmen unter die Arme zu greifen. In Zukunft werde zudem angestrebt, dass Landwirte ihre Gewinne über die Möglichkeit einer „steuerlichen Glättung“ über drei Jahre verteilen können, um Einnahmen aus guten Jahren mit Ausfällen aus schlechten Jahren ausgleichen zu können.
Dass es in der Landwirtschaft derzeit um „Existenzen“ gehe, sei allen Abgeordneten klar. Die Parlamentarier würden sich bemühen, Verständnis in anderen politischen Ressorts für die Lage der Landwirte zu wecken. Dabei verhalte es sich in der Politik wie in der ganzen Gesellschaft: Ausnahmen, Subventionen und Hilfen müssen begründet und von allen mitgetragen werden. „Deswegen ist es wichtig, im Dialog zu bleiben“, sagte Gerig, denn nur so könne die Situation verdeutlicht werden. (eis/21.09.2016)