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Berlin: (hib/STU) Illegale Manipulationen von Motoren zur Reduzierung von Abgasen waren für Experten nicht nachweisbar. Das machten mehrere Sachverständige am Donnerstag vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestages deutlich. Dass der immer noch aktuelle Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) als Testverfahren im Labor realitätsfern ist, war unter Fachleuten hingegen seit der Jahrtausendwende klar, sagte Prof. Stefan Hausberger von der TU Graz. Der 5. Untersuchungsausschuss der Legislaturperiode hatte sich am 7. Juli konstituiert und begann am Donnerstag mit seinen Anhörungen.
Der NEFZ soll 2017 durch ein realistischeres Verfahren World Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedere (WLTP) ersetzt werden. Hinzu kommen sollen Straßentests (Real Driving Emissions), die sich derzeit in der Monitoring-Phase befinden. RDE sei noch nicht ausgereift, sagte Prof. Dr. Christian Beidl von der TU Darmstadt. Der ADAC nutzt mobile Messtechnik für seine eigenen Tests seit gut sechs Monaten, wie der Technik-Leiter des Automobilclubs, Dr.-Ing. Reinhard Kolke erläuterte. Seit 2010 wurde auf europäischer Ebene an den RDE-Regelungen gearbeitet. Hausberger bemängelte, dass die Staaten zu wenige Ressourcen dafür bereitstellten.
Hausberger plädierte dafür, künftig auch unabhängige Nachmessungen vorzusehen. Das gäbe der Industrie "ausreichend Sorge", dass Unregelmäßigkeiten entdeckt würden. Auch Kolke sprach sich dafür auch regelmäßige Felduntersuchungen durchzuführen und diese von den gesetzlichen Zulassungsbehörden abzukoppeln. Auch sollte Software gegenüber den Behörden offengelegt werden. Aus Sicht von Hausberger sind die Sanktionen bei Emissionsüberschreitungen zu schwach. Die Hersteller bekämen Monaten bis Jahre Zeit zur Nachbesserung. Das sei nicht "akut abschreckend".
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