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Berlin: (hib/JOH) Der Geschäftsführer der Impfallianz Gavi, Seth Berkeley, hat am Mittwochmorgen im Entwicklungsausschuss für mehrjährige Finanzierungszusagen geworben, um die Arbeit von Gavi in Entwicklungsländern besser planen und Impfprogramme nachhaltiger durchführen zu können. Zugleich dankte er der Bundesregierung, die im Januar 2015 Gastgeber der Wiederauffüllungskonferenz war und dort den deutschen Beitrag für Gavi erheblich aufgestockt hat, für die "besondere Partnerschaft".
Deutschland hatte auf der Konferenz 600 Millionen Euro bis 2020 zugesagt, um die Entwicklung eines Ebola-Impfstoffes sowie grundlegender Gesundheitsstrukturen in den betroffenen Ländern zu fördern. Insgesamt gaben Regierungsvertreter und Partner der Impfallianz für den Zeitraum von 2016 bis 2020 Zusagen in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar.
"Damit sind wir in der Lage, zusätzlich 300 Millionen Kinder zu impfen", betonte Berkeley im Ausschuss. Ziel sei es in den kommenden Jahren, mehr Kinder auch in entlegenen Gebieten und städtischen Slums zu erreichen neue Impfstoffe einzusetzen und die Lieferketten zu verbessern. Bereits im Aufbau sei in Zusammenarbeit mit dem Logistikkonzern UPS ein Schulungszentrum in Ruanda, in dem bis zu 200 Menschen, die Teil der Impfstoff-Lieferketten in Ostafrika seien, ausgebildet werden sollen.
Berkeley verwies darauf, dass die Allianz seit ihrer Gründung im Jahr 2000 580 Millionen Kinder geimpft und damit rund acht Millionen Todesfälle verhindert habe. Allerdings erhielten 19 Prozent der Kinder weltweit immer noch nicht die Impfungen, die sie bräuchten. Positiv sei es, dass Gavi Impfstoffe heute deutlich günstiger kaufen könne als noch vor ein paar Jahren. So seien die Preise allein von 2011 bis 2015 um 43 Prozent gefallen. Impfen sei zudem eine wichtige Maßnahme, um den Einsatz von Antibiotika sowie Antibiotika-Resistenzen zu reduzieren, betonte Berkeley.
Seitens der Abgeordneten gab es viel Lob für die Arbeit der Allianz. So sei es gut, dass Gavi heute zunehmend auch Kinder in schwer erreichbaren Gebieten impfe, sagte ein Vertreter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Ein Abgeordneter der Unionsfraktion sprach mit Blick auf die Impfaktionen von einer "hervorragenden Präventionsmaßnahme", zeigte sich aber besorgt angesichts des Aufkommens neuer Krankheitsbilder, wie dem Zika-Virus,. Diese brächten immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Eine Vertreterin der Linksfraktion verwies auf Informationen, wonach der Pneumokokken-Impfstoff noch immer sehr teuer sei. Dabei müssten die Länder des globalen Südens Zugang zu günstigen Impfstoffen haben. Ein Abgeordneter der SPD warnte mit Blick auf die Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika vor der Gefahr, dass solche Situationen jederzeit wieder auftreten könnten. Die internationale Gemeinschaft müsse darauf ausreichend vorbereitet sein und genügend Impfstoffe zu Verfügung stehen.
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