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Berlin: (hib/HAU) Deutlichere Athletenfokussierung, mehr Effizienz durch höhere Konzentration und eine bessere Steuerung. Das sind die Schlüsselworte im Konzept der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung, das Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, am Mittwoch vor dem Sportausschuss vorgestellt haben. Das Konzept sieht eine potenzialorientierte Fördersystematik vor. Statt einer retrospektiven Betrachtung sollen in Zukunft mittels des perspektivischen Berechnungsmodells "PotAS" (Potenzialanalysesystem) die Potenziale für die jeweils kommenden vier bis acht Jahre ermittelt und entsprechend die Förderung daran ausgerichtet werden.
Aufgabe der neu zu schaffenden PotAS-Kommission, der neben Vertretern des DOSB auch Experten aus dem sportwissenschaftlichen Bereich angehören sollen, ist es, Sportarten und Disziplinen in Cluster aufzuteilen. Im Exzellenzcluster sollen sich den Planungen nach "gut aufgestellte Sportarten mit konkreten Medaillenpotenzial" wiederfinden, die maximal gefördert werden sollen. Das Potenzialcluster umfasst Disziplinen "im Mittelfeld der Bewertungen". Für sie soll "im Rahmen einer Individualvereinbarung" festgelegt werden, in welchem Bereich und in welcher Höhe gefördert wird. Sportarten und Disziplinen im "Cluster mit wenig oder keinem Potenzial" könnten künftig hingegen nicht mehr mit einer Spitzensportförderung rechnen. Auf Basis der Clusterung sollen danach unter Führung des DOSB Strukturgespräche zur Herbeiführung einer homogenen Förderstruktur der Bundes- und Landesförderung stattfinden.
Geändert werden soll den Planungen zu Folge auch die Kaderstruktur. Statt A-, B-, C-, DC- und D-Kader erfolgt künftig die Einteilung in Nachwuchskader, Perspektivkader und Olympiakader, auch um die große Zahl an aktuellen B-Kadern zu reduzieren. Verbesserungen soll es im Bereich der "Dualen Karriere" geben. Vorgesehen ist die verbindliche Einführung einer langfristigen, individuellen Planung. Außerdem soll Zugang und Verbleib in den Sportförderstellen nur für die perspektivreichsten Sportler möglich sein.
Neben Änderungen bei der Nachwuchsförderung - künftig sollen bundesweite Programme von der Talentsuche bis zur Talentbindung implementiert werden - soll sich auch an der Situation der Trainer etwas ändern. So ist die Erstellung eines Berufsbildes "Berufstrainer/in im Sport" geplant. Ebenso ist die "Optimierung der Gestaltung von Arbeitsverträgen für Trainer" vorgesehen.
Auswirkungen hat die Neuausrichtung auch auf die Stützpunktstruktur, die effizienter werden soll. Verbunden damit ist die Konzentration der Bundesstützpunkte (BSP). Die aktuelle Zahl von 204 soll um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Statt der 19 Olympiastützpunkte (OSP) in unterschiedlicher Rechtsform und mit unterschiedlichen Trägern soll es künftig 13 OSPs geben. Was die Trägerschaft angeht sind der Vorlage zu folge noch drei Varianten in der Diskussion, die alle eine zentrale sportfachliche Steuerung durch den DOSB vorsehen.
Mehr als bislang sollen der Athlet und nicht die Verbände im Mittelpunkt der Förderung stehen, sagte Innenminister de Maizière vor dem Sportausschuss. DOSB-Präsident Hörmann betonte, wer Spitzenplatzierungen anstrebe, müsse bereit sein, an dem bestehenden System Änderungen vorzunehmen.
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