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bob
Die Zahl der Opfer ist nach wie vor hoch
Hungersnot in Niger
Entwicklungszusammenarbeit. Der Vorsitzende des
Entwicklungszusammenarbeitsausschusses, Thilo Hoppe (Bündnis
90/Die Grünen) hat am 25. Januar unterstrichen, es gebe
hinsichtlich des Hungerproblems im westafrikanischen Niger keine
Entwarnung. Niger sei eines der ärmsten Länder der Welt.
Obwohl die Hungersnot des vergangenen Jahres, nicht zuletzt dank
einer guten Ernte und sinkender Lebensmittelpreise, erst einmal
überwunden sei, sei die Zahl der Hungernden nach wie vor
hoch.
Dafür verantwortlich seien unter anderem die
fortschreitende Wüstenbildung, die rückständige
Landwirtschaft und der enorme Bevölkerungszuwachs, vor allem
aber der Getreidehandel und die Spekulation. Er selbst habe bei
einem Besuch im vergangenen Jahr beobachtet, wie Lastwagen Richtung
Nigeria gefahren seien, um dort einer zahlungskräftigeren
Kundschaft Getreide zu liefern.
Aus der Krise lernen
Nicht umsonst, so Hoppe, sei in den beiden relativ reichen
Regionen Nigers die Zahl der Opfer der Hungersnot besonders hoch.
Es gebe erste Anzeichen, wie man aus der Krise lernen könne.
So werde die "mangelnde Datenerfassung" korrigiert, um die Zahl der
Hungernden noch besser zu erfassen. Auch die "nationale
Nahrungsmittelreserve", zu der die nigrische Regierung bisher im
Übrigen "keinen müden Pfennig" beigesteuert habe, werde
umgestellt. Zuvor hatte schon die Bundesregierung darauf
hingewiesen, dass die Regierung in Niamey und die internationalen
Geber die "Strategische Nahrungsmittelreserve" gemeinsam
verwalteten. Für dieses Jahr seien 1,5 Millionen Euro
eingeplant.
Die Fraktion CDU/CSU war der Meinung, dass Korruption, wo immer
sie passiere, offen angesprochen werden müsse.
Bundespräsident Horst Köhler habe dazu das Nötige
gesagt. Man müsse ferner darauf achten, dass in der
Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern verstärkt
Programme aufgelegt werden, die die Infrastruktur, die Logistik und
die Vorratshaltung fördern. Die SPD-Fraktion sagte, der
Bericht des Vorsitzenden sei "schockierend". Es gebe eine Menge von
Gründen für diese desolate Situation in Niger.
Man müsse beispielsweise darüber nachdenken, ob die
Heuschreckenplage vorbeugend bekämpft werden müsse, ehe
es zu spät sei. Die Liberalen nannten den Bericht Thilo Hoppes
"erschütternd". Sie mahnten, man dürfe sich nicht
"hinters Licht führen lassen" von den jeweiligen
Regierungsmitgliedern.
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